Zitat von Canucks im Beitrag #29So bitter es ist, erwische ich mich immer öfter bei dem Gedanken das ich hoffe das wir am Samstag dieses Spiel nicht gewinnen. In der Hoffnung das man dann gar keine andere Wahl hat als einen neuen Impuls zu setzen und das wäre meiner Meinung nach für den weiteren Verlauf der Saison deutlich wichtiger als ein Sieg beim Tabellenletzten und das Ganze plätschert exakt so weiter vor sich hin....
quote rep.
Das ist genau, das was ich auch denke, hoffentlich kein Sieg und lieber ein Restart danach mit neuem Trainer, als ein Sieg und der Schrecken geht weiter. Wenn wir dort gewinnen, heißt es bloss nur, das wir im Soll sind und einen guten Trainer haben. Danach kommt im neuen Jahr WOB und Fischtown und wir kriegen mit unserem Supertrainer wieder ordentlich auf den Allerwertesten.
Ich wünsche mir grundsätzlich nicht das man verliert, selbst in solchen Situationen. Man muß es allerdings befürchten und das ist angesichts des Kaders das eigentlich schlimme.
Jetzt mit etwas Abstand. Gestern total angefressen. Berlin legt sehr ordentlich los. Wir verteidigen gut und Cüpper zeigt eine gute Leistung, aber hat auch das Glück des Tüchtigen. Nach dem 1:0 spielen wir sehr ordentliches Eishockey, aber eigentlich bleibt Berlin überlegen. Aber wir machen dann das 2:0. Beide Tore schön erkämpft. Das 2. Drittel in Köln m.E. stärker, aber ein ordentliches Drittel. Im 2. Drittel spielen wir etwas körperlicher. Alle kämpfen. Bokk habe ich noch nie so in die Zweikämpfe gehen sehen. Die erste reihe mit Alanow, die in Köln gut funktioniert hat, rackert, hat aber wenig Torgefährlichkeit. Scheinbar hat Berlin hier gut eingestellt. Unsere 2. Reihe hat extrem an Torgefahr verloren. Liegts am Fehlen von Cramarossa, passt Napravnik menschlich nicht. Hat Kunyk eine Formdelle? Oder alles zusammen. Ich weiß es nicht. Wollen scheinen sie, was die Reaktion von Brace am Ende des 3. Drittels zeigt. Die 3. und 4. Reihe kämpfen, allen voran Burns, aber auch BB läßt wieder durchblitzen, wie wertvoll er für ein Team sein kann. Sogar das Überzahlspiel in den 5 Minuten war ganz ordentlich. (Deutlich besser als im Großteil der letzten Saison.) Dann bekommen wir noch ein PP und wollen das dritte Tor erzwingen, lassen dabei alle Vorsicht fallen und ermöglichen mit 2 haarsträubenden Fehlern 2 SH. Dann war der Drops gelutscht. Sie haben sich im 3. Drittel bemüht, aber so richtig war da kein Glaube an die Wende zu erkennen. Die Mannschaft ist verunsichert. Sie legt ganz ordentlich los, wenn die ersten 5 Drangminuten des Gegners vorbei sind. Aber gerade Tore nach eigener Führung lassen das Gerüst der Mannschaft zusammenbrechen. Mein Sitznachbar fragt, was ist in der Kabine in der Deutschlandcuppause passiert. Ich bin ehrlich gesagt ratlos. Denn in meinen über 40 Jahren Eishockey habe ich schon Mannschaften gesehen, die gespielt haben, als wäre der Kühlschrank nicht gefüllt bzw. die Schecks nicht angekommen. Ich habe auch Mannschaften gesehen, die gegen den Trainer gespielt haben. Das konnte man greifen. Das sehe ich hier nicht. Aber natürlich wird die Stellung des Trainers, bzw. Teams mit jeder Niederlage schwieriger. Jede Anweisung wird hinterfragt oder nicht erfüllt. Das ist ein sich selbst verstärkender Mechanismus. Daher denke ich, daß wir bei einer Niederlage in Iserlohn einen neuen Trainer haben. Aber ich wünsche mir das nicht, wir können auch vom Regen in die Traufe kommen. Wäre schön zu sehen, ob das Team nach 1-2 Erfolgserlebnissen, Selbstvertrauen tanken und an die, ja vorhandenen, sehr ordentlichen Spiele anknüpfen kann. Aber eine Glaskugel habe ich nicht.