Zitat von Schneelöwe im Beitrag #1
Mit dem neuen Job von Clayton Beddoes finden sich die Löwen nicht ab
http://www.fnp.de/fnp/sport/regional/fra...0072789.de.html
Exkurs:
Zu dem Thema „gentlemen‘s agreement“ – dem gegenseitigen Wort zweier „Edelmänner“ – fällt mir jedes Mal ein Urteil des Reichsgerichts aus dem Jahr 1927 ein, dessen Kernaussage wie folgt zusammengefasst Rechtsgeschichte schrieb:
„Wer sich, statt auf das Recht, auf ein „Edelmannswort“ verlässt, muss es hinnehmen, wenn der „Edelmann“ sein Wort nicht hält.“
Exkurs Ende.
Ansonsten, als einzige Zeilen von mir zu dieser unschönen, weiter schwelenden Angelegenheit:
Da ich weder den Arbeitsvertrag „Beddoes - Löwen Frankfurt“, noch das zumindest aus Sicht der Löwen bestehende „gentlemen‘s agreement“, noch den Arbeitsvertrag „Beddoes - Cortina“ im Detail kenne und weder Hörensagen, noch das derzeitige „ballyhoo“, also der momentane „Medien-Zirkus“ rund um dieses Thema, mich erkenntnismäßig weiter bringen, enthalte ich mich jeglicher (auch juristischer) Bewertung der Angelegenheit an sich.
Eine Frage, die sich mir
unter anderem stellt: Welche Qualität sollte denn der neue Arbeitsvertrag von seinen Bedingungen her haben, so dass nach einem/dem „gentlemen’s agreement“ der alte Arbeitsvertrag nach dem Willen beider Seiten ohne Weiteres aufgelöst werden sollte? Von welchen Vorstellungen sind die beiden Seiten ausgegangen? Haben sich die beiden Seiten hierzu überhaupt Gedanken gemacht? Zur Verdeutlichung: Hätte
jeder Arbeitsvertrag als Was-auch-immer bei dem Unternehmen Wer-auch-immer im Jahr 20xy und dotiert mit dem Jahresgehalt z dazu geführt, dass nach dem „gentlemen’s agreement“ der alte Arbeitsvertrag ohne Weiteres aufzulösen war?
Als ich die zitierten Worte Herrn Krämers las, mit denen er, der wie Beddoes im Interesse eines gewissen Teils der Öffentlichkeit steht, die Sache unüblicherweise selbst an diese Öffentlichkeit brachte (insbesondere: „…wir lassen uns mit Sicherheit nicht für dumm verkaufen von Herrn Beddoes“, was bei genauerer Betrachtung eine, wenn auch aus der momentanen Sicht der Löwen nachvollziehbare, Unterstellung ist), bin ich regelrecht erschrocken. Denn: Aus Erfahrung weiß ich, dass derartige Äußerungen regelmäßig solche Auswirkungen nach sich ziehen, wie wir sie derzeit beobachten können/müssen. Die Gegenseite fühlt sich in der Öffentlichkeit angeprangert und geht ihrerseits an die Öffentlichkeit. Mit jedem „Waffengang“ in den Medien wird der Streit „heißer“. Die „spotlights der Öffentlichkeit“ sind gefunden - nach den Fachmedien ("hockeyweb") schalten sich die allgemeinen Medien (zB eben die FNP) ein - und die Geister, die man rief, wird man nicht mehr los. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten in der Sache, erschwert nun noch auch ein möglicher Gesichtsverlust in der bereiteten, sich ausdehnenden (irgendwann angenervten) Öffentlichkeit den Weg zu einer irgendwie gearteten Einigung.
Man darf nun also gespannt sein, wie die Angelegenheit ausgeht. Nicht jeder Streit endet mit einem bemerkenswerten Satz wie diesem:
„Jeder Streit ist nur eine Verschwendung von Lebenszeit.“
Das waren sinngemäß übersetzt die Worte mit denen der Musiker/Künstler Moby seinen Streit mit Eminem beendete, für dessen Beginn er selbst eine Ursache gesetzt hatte, woraufhin Eminem allerdings zwischenzeitlich jegliche Gürtellinie unterschritten hatte.
Mir wären jedenfalls spannende Spiele auf dem Eis weitaus lieber.
PS – weil Herr Krämer anführte, dass Herr Beddoes nun „wohl zwei gültige Arbeitspapiere“ habe: Es besteht grundsätzlich Vertragsfreiheit (in Deutschland schon als Teil der allgemeinen Handlungsfreiheit aus Artikel 2 Absatz 1 Grundgesetz). Das bedeutet, nicht nur Arbeitgeber können mehrere Arbeitsverträge abschließen. Auch für Arbeitnehmer besteht keine irgendwie geartete Obergrenze an gültigen „Arbeitpapieren“, die er bei verschiedenen Arbeitgebern unterschreiben darf. Ein Problem kann jedoch die begrenzte Zeit des Arbeitnehmers und daher die Erfüllung der Verträge sein.
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Ein Edit noch zu dem Artikel zu Boris Ackers:
Mir war die „nervöse Lautstärke“ mit der Herr Ackers bei meinen wenigen Besuchen in der Eishalle in der letzten Saison im Tor agierte bereits aufgefallen. Führungsspieler in einer entscheidenden Saisonphase hin oder her, ist das eher ein Verhalten von Fussball-Torhütern. Der Artikel - insbesondere der Teilsatz „...die stoische Ruhe ist auch wieder da.“ lässt mich hoffen, dass er zu einer guten Form gefunden hat.