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Dieses Thema hat 6 Antworten
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markusp Offline

Oldie Löwe

Beiträge: 4.093

28.05.2022 10:11
#1 Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Zitat von schlobo im Beitrag #3752
Somit sind wir Anfang 2002 in Eschborn gelandet und das war nicht nur kein Schaden sondern man sparte noch Gewerbesteuer in 7stelliger Höhe. So hat FFM in die Röhre geglotzt.


Wie bedauerlich. Genau diese Gewerbesteuerkonkurenz, die nur dazu führt das arme Kommunen ärmer, reiche reicher werden gehört abgeschaft.
Sinnvoller weise in unserem Grossraum durch eine gemeinsame Erhebung der Gewerbesteuer und Zerlegung an die Kommunen. (... Offenbacher Perspektive und Blickwinkel)


Collberg hat sich bedankt!
0815 Offline

Oldie Löwe

Beiträge: 3.274

28.05.2022 11:48
#2 Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Das seh ich genauso, aber auch da ist die Politik gefragt. Solange es diese Konkurrenz gibt, reagieren aber Unternehmen halt entsprechend.


johnnyboy Offline

König der Löwen

Beiträge: 7.690

28.05.2022 14:01
#3 Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Bauland ist halt rar in Ffm. Zieht man mal den Flughafen, das Höchst-Gelände und die Eingemeindungen von Höchst-Stadt, Sindlingen, Unterliederbach und Zeilsheim ab, dazu die Neubau-Wohngebiete am Riedberg, Kalbach usw. Was bleibt dann eigentlich noch an Fläche?


Am Abend wird man klug, für den vergangnen Tag, doch niemals klug genug, für den der kommen mag.


Summer of 69 Offline

Königliche Hoheit Summer of 69


Beiträge: 18.205

29.05.2022 02:04
#4 Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Zitat von markusp im Beitrag #3753
Zitat von schlobo im Beitrag #3752
Somit sind wir Anfang 2002 in Eschborn gelandet und das war nicht nur kein Schaden sondern man sparte noch Gewerbesteuer in 7stelliger Höhe. So hat FFM in die Röhre geglotzt.

Wie bedauerlich. Genau diese Gewerbesteuerkonkurenz, die nur dazu führt das arme Kommunen ärmer,
reiche reicher werden gehört abgeschaft.
Sinnvoller weise in unserem Grossraum durch eine gemeinsame Erhebung der Gewerbesteuer und Zerlegung
an die Kommunen.
(... Offenbacher Perspektive und Blickwinkel)

Wer zwingt die Stadt Frankfurt denn die Gewerbesteuer deutlich über dem Bundesdurchschnitt zu erheben?
Noch dazu wenn es vor den Toren der eigenen Stadt günstige Alternativen gibt?
https://www.gewerbesteuer.de/gewerbesteu...ankfurt-am-main
https://www.gewerbesteuer.de/gewerbesteuerhebesatz/eschborn
Weniger ist manchmal mehr.


Viele Grüße
Frank

"Deutscher Kulturbeauftragter" (Danke Horst K. )

Das Beste ist wer nie verlor, im Kampf des Lebens den Humor
(Bankinschrift irgendwo im Allgäu)

1. Herzopfer von Patrick Bernecker


markusp Offline

Oldie Löwe

Beiträge: 4.093

29.05.2022 09:13
#5 RE: Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Zitat von Summer of 69 im Beitrag #4

Wer zwingt die Stadt Frankfurt denn die Gewerbesteuer deutlich über dem Bundesdurchschnitt zu erheben?
Noch dazu wenn es vor den Toren der eigenen Stadt günstige Alternativen gibt?
[...]
Weniger ist manchmal mehr.


Du warst schon deutlich reflektierter mit Deinem Standpunkt

Nochmal der Offenbacher Blickwinkel (mit dem beschäftige ich mich intensiv u.a. jedes Jahr in der Haushaltsdebatte der Stadtverordnetenversammlung)

So einfach ist es eben nicht das man diese Steuersätze beliebig festsetzen kann. Gilt für Grund- und Gewerbesteuer, aber auch für alle kommunalen Bagatellsteuern.

Die kommunalen Haushalte müssen vom Regierungspräsidium genehmigt werden, was für arme Kommunen bedeutet das Sie faktisch die Grund- und Gewerbesteuern hoch halten müssen um entsprechende Einnahmen zu generieren.
Es ist nicht möglich diese für erwünschte Ansiedlungen beliebig zu senken - was auch gut so ist weil warum soll bildlich gesprochen der Tante Emma Laden um die Ecke der für die Stadtgesellschaft viel tut mehr Steuern zahlen wie der Betreiber der MuFu?
Senken geht also nur "für alle", eine tolle FDP Forderung, aber dann nicht mit dem Haushalt vereinbar. Hier in OF wird ab Juni das Angebot im ÖPNV verschlechtert weil die Koalition - nach eigener Aussage - um einen Genehmigungsfähigen Haushalt zusammen zu bekommen nur die Wahl hatte die Grundsteuer zu erhöhen oder im ÖPNV Geld zu streichen.
Auch ein Blickwinkel "senkt doch die Gewerbesteuer, dann werden schon genug Unternehmer in der Kommune ansiedeln" ist Käsekuchen und macht den Steuerwettstreit zu ungunsten der Kommunen nur noch schlimmer. Und wird am ende nur einem helfen den Unternehmen die halt umziehen wohin es billig ist. Die Kommunen werden weniger Geld haben Und genau da ist das Problem. Eschborn kann halt Dumping. Offenbach kann das nicht, ist eine Arme Stadt.
Auch "Offenbach ist halt arm weil da hat man bestimmt immer Misswirtschaft betrieben" ist schnell ausgesprochen aber inhaltlich im Kern Unsinn. Es gibt Kommunen die haben mehr an Transformation zu arbeiten als andere. Industriestadt ist Offenbach nicht mehr... Aber die Folgen und die Infrastrukturherausforderungen sind weiter da.
In den letzten Jahren verschärft sich das Problem immer weiter. Recht viele Menschen ziehen nach Offenbach weil dort im Vergleich mit Frankfurt / Eschborn im Verhältnis preiswerte Mieten und Eigentum erwerbbar sind, arbeiten aber in Frankfurt / Eschborn und verbringen dort - so Sie Zugezogene sind - fast keine Zeit ausser Schlafen in Offenbach. Ergebnis ist das die arme Kommune die Infrastruktur bauen muss (Schulen z.b.) die reichen Kommunen die Steuern kassieren....

Vor vielen Jahren hat man hier es mal mit einer Bagatellsteuer versucht, der Apfelweinsteuer. Das war keine gute Idee aus vielen Gründen zeigt aber das Problem. Wenn der Äppler in Oberrad deutlich preiswerter ist ....



Das kann man tatsächlich nur mit einer gemeinsamen "Rhein-Main Region" und zerlegung der kommunalen Steuern in den Griff bekommen. Ja ich verstehe das ein solcher Vorschlag in Eschborn nicht beliebt sein wird.


Collberg hat sich bedankt!
Summer of 69 Offline

Königliche Hoheit Summer of 69


Beiträge: 18.205

29.05.2022 11:14
#6 RE: Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Das mag schon sein, dass mein Standpunkt schon mal reflektierter in einer Aussage war.
Du hast sicherlich mehr Kenntnisse über einen kommunalen Haushalt als ich.

Es überrascht mich zugegeben zu hören, dass dieser nur an zwei Faktoren hängen soll.
(Einer Einnahme und eine Ausgabe). Ebenso, dass eine Stadt, die Gewerbe hat und wo
die Menschen nur arbeiten, weniger Geld haben soll als dort wo die Schulen etc stehen.
Zumal diese Aussage für mich in deiner Ausführung im Wiederspruch stehen.

Wenn das der alleinige Grund für Wohlstand einer Kommune wäre, müsste Frankfurt ja
nur so im Geld schwimmen, da kaum eine Stadt in Deutschland so viel Arbeitsplätze
und damit Gewerbe, im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat. Du lieferst doch eigentlich
ein Grund mehr, dass Ffm die Steuer senken könnte...

(Btw halte ich die städtischen Strukturen von Eschborn und OF für vergleichbar,
da wurden sicher auch andere Fehler gemacht oder im Fall Eschborn, richtige
Entscheidungen getroffen.)


Viele Grüße
Frank

"Deutscher Kulturbeauftragter" (Danke Horst K. )

Das Beste ist wer nie verlor, im Kampf des Lebens den Humor
(Bankinschrift irgendwo im Allgäu)

1. Herzopfer von Patrick Bernecker


markusp Offline

Oldie Löwe

Beiträge: 4.093

29.05.2022 17:05
#7 RE: Kommunale Steuern Zitat · Antworten

Zitat
Wenn das der alleinige Grund für Wohlstand einer Kommune wäre, müsste Frankfurt ja
nur so im Geld schwimmen, da kaum eine Stadt in Deutschland so viel Arbeitsplätze
und damit Gewerbe, im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat. Du lieferst doch eigentlich
ein Grund mehr, dass Ffm die Steuer senken könnte...



Es ist "im richtigen Leben" natürlich komplexer, aber prinzipiell ist es schon so das die Kommunen nur sehr begrenzt Möglichkeiten
haben auf der Einnahmeseite Einfluss auszuüben, dafür aber auf der Ausgabeseite sehr viele gesetzlich Vorgegebene Ausgaben haben.
Das führt dann dazu das man im schlimmsten Fall bereits mehr gesetzlich vorgeschriebene Ausgaben hat als man mit Einnahmen rechnet.
Eine arme Stadt hat weniger als 5% ihres Haushaltes für nicht Pflicht Leistungen. Das sind dann die Leistungen die "3 Fussbälle"
für den Lokalen Sportverein bedeuten.
Der Hinweis das kaum eine Stadt so viele Arbeitsplätze hätte wie Frankfurt ist auf den ersten Blick richtig, für die Steuerfrage aber weniger relevant. Da wird schon Heute "zerlegt" und da gibt es nette Überraschungen wo dann die Steuern gezahlt werden. Die Börse hat wohl 95% Ihrer Mitarbeiter nicht in Ffm....

Zitat

Es überrascht mich zugegeben zu hören, dass dieser nur an zwei Faktoren hängen soll.
(Einer Einnahme und eine Ausgabe). Ebenso, dass eine Stadt, die Gewerbe hat und wo
die Menschen nur arbeiten, weniger Geld haben soll als dort wo die Schulen etc stehen.
Zumal diese Aussage für mich in deiner Ausführung im Wiederspruch stehen.



Die "Schlafstadt" hat in dem Fall deutlich weniger als die "Arbeitsstadt", so war es gemeint in dem Beispiel Frankfurt / Offenbach.
Wenn es im Verhältnis viele "Schläfer" gebt die aber in der "Arbeit" viel ihres Konsumleben verbringen hat die Eine Stadt die Infrastrukturkosten wie z.b. Schulbau, die andere die Einnahmen .....

Zitat

(Btw halte ich die städtischen Strukturen von Eschborn und OF für vergleichbar,
da wurden sicher auch andere Fehler gemacht oder im Fall Eschborn, richtige
Entscheidungen getroffen.)



Ich will jetzt ausdrücklich keine Verteidigungsposition für Offenbach einnehmen.
Nein die beiden Kommunen sind nicht vergleichbar.
Schau Dir mal die Struktur in den 50/60er Jahren bis so 1989 an. bis dahin sind in OF faktisch 75% der Industrie- und produzierendes Handwerk Arbeitsplätze weggebrochen (Lederwaren...). In Eschborn gab es das, soweit ich das einschätzen kann, so nicht.
Offenbach ist Heute weitgehend gehindert sich mit Neuansiedlungen zu behelfen (kein Platz, das Stadtgebiet ist faktisch "ausentwickelt") für Eschborn gilt das keinesfalls. Offenbach hat 6* soviel Einwohner ohne auch 6* grösser zu sein ....


Diese Situation kann nur durch eine wirklich grundlegende Reform der Steuerverteilung verändert werden, daran haben die reichen Kommunen klarer weise wenig interesse.....


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