Zitat von Bulldogge im Beitrag EHC Red Bull MünchenEx-Nationalspieler Seidenberg wegen Dopings für vier Jahre gesperrt
Der internationale Sportgerichtshof CAS bleibt sein letzter Ausweg: Ex-Nationalspieler Yannic Seidenberg wurde vom deutschen Sportgerichtshof wegen Doping-Vergehen für insgesamt vier Jahre gesperrt.
Anabole Substanzen können in Medikamenten vorkommen, sowohl S1 und S2 ( die bei Seidenberg nachgewiesen wurden ) sind in Medikamenten vorhanden. Schwierig für Eishockeyspieler, die Sportart hat eigentlich ständig mit Blessuren zu tun. Als Spitzensportler bist du doch gar nicht fähig zu wissen was du nehmen darfst und was nicht, ich halte das alles für ein sehr zweischneidiges Schwert. Es gibt Länder da wird professionel betrogen und gedopt, ich persönlich halte das daher alles für nicht wirklich ausgereift. Eine Sperre von vier Jahren ist quasi ein vollständiges Berufsverbot. Da er niemanden geschädigt hat ist das schon eine harte Nummer, da erhalten andere die jemand verprügelt und geschädigt haben nichts und hier haut man voll drauf.
Ich weiß zwar auch nicht wie man das alles fair handhaben sollte aber ein Berufsverbot kann es ja auch nicht sein.
Nur eine Frage bleibt offen. Wenn ich als Profisportler Medikamente bekomme, regelmäßig von der Nada kontrolliert werde, dann google ich jeden Wirkstoff BEVOR ich diese einnehme.
Hätte er das gemacht, wäre er bei DHEA (Dehydroepiandrosteron) sofort auf div. "Dopingeinträge" gestoßen und hätte dies mit dem Arzt besprechen können.
Hat er nicht gemacht, sondern "blind" genommen. So leid es mir tut, aber da gilt dann halt "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"
Das es 4 Jahre sind finde ich vollkommen überzogen. Und wenn er nicht den Ehrhoff-Move macht bedeutet es auch wohl Karriereende.
Bronzegewinner der internationalen Schweizer Pondhockeymeisterschaft 2021
Über Schuld und eine Mitschuld kann und darf man gerne diskutieren, vier Jahre Sperre ist aber ein Unding. Das kommt mir so vor wie ein Exempel zu statuieren um zu demonstrieren wie toll man ist. Wenn Ärzte einen Fehler begehen bei dem Patienten geschädigt werden kannst du jahrelang prozessieren und wirst am Ende zu 90 % leer ausgehen. Die Verhältnismäßigkeit sollte man schon wahren um glaubhaft zu bleiben.
Genau das ist meine Kritik an der NADA. Die kennt nur schwarz und weiß.
Für die ist jeder Sportler, bei dem auch nur Spuren entdeckt werden "ein Mörder" der Sportart, der gehängt gehört. Völlig krank und steht in keinster Weise zur sonst sehr fein differenzierender Gerichtsbarkeit in Deutschland.
Übertragen auf Verkehrsrecht würde die NADA jeden Verursacher von unglücklichen tödlichen Autounfällen (z.B. toter Winkel) wegen vorsätzlichem Mord zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilen. Völlig Schizophren!
Viele Grüße Frank "Deutscher Kulturbeauftragter" (Danke Horst K. )
Das Beste ist wer nie verlor, im Kampf des Lebens den Humor (Bankinschrift irgendwo im Allgäu)
Nun übertreibst du aber schon ein wenig mit deinem Quervergleich!
Es gehören immer zwei dazu, das gedopt wird, der Arzt und der Sportler. Da Hunderte in der DEL und sicherlich Hunderttausende in anderen Sportarten es schaffen, an die gesetzten Regeln zu halten, gehört auch eine Strafe ausgesprochen, sobald man dagegen verstößt. Es war weder ein Arzt von München noch vom DEB involviert. Auch hat sich Seidenberg letzes Jahr gar nicht dazu geäußert, als er die Chance hatte, reinen Tisch zu machen. Ich finde eine Strafe gerechtfertigt, kenne mich aber zu wenig damit aus, ob die Anzahl der Jahre auch so notwendig gewesen wären.
Was mich viel mehr interessieren würde: Welche Optionen im Kampf gegen das Doping willst du ziehen und wie könnte ein alternatives System aussehen?
Zukunft: die Zeit, von der man spricht, wenn man in der Gegenwart mit einem Problem nicht fertig wird. (Walter Hesselbach) Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)
Nur eine Frage bleibt offen. Wenn ich als Profisportler Medikamente bekomme, regelmäßig von der Nada kontrolliert werde, dann google ich jeden Wirkstoff BEVOR ich diese einnehme.
Hätte er das gemacht, wäre er bei DHEA (Dehydroepiandrosteron) sofort auf div. "Dopingeinträge" gestoßen und hätte dies mit dem Arzt besprechen können.
Hat er nicht gemacht, sondern "blind" genommen. So leid es mir tut, aber da gilt dann halt "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"
Das es 4 Jahre sind finde ich vollkommen überzogen. Und wenn er nicht den Ehrhoff-Move macht bedeutet es auch wohl Karriereende.
Ich gehe da sogar ein Stück weiter. Stand schon mal in der Begründung eines NADA-Urteils, weiß aber leider nicht mehr in welchem Fall. Als Profisportler reicht es eben nicht aus, bei einem behandelnden Arzt zu sagen "Bitte denk dran, ich bin Profisportler und darf kein Zeug von der Dopingliste nehmen." Da braucht es auch kein Google für. Nach der Verschreibung von Medikamenten dauert es vermutlich 2Minuten, um beim Teamarzt/Verbandsarzt nachzufragen, ob dieses Mittel so akzeptabel und problemfrei ist. Und genau das hätte Seidenberg eben tun sollen. Warum dies nicht geschehen ist wirft zumindest bei mir Fragen auf.
Es geht nicht um die Schuldfrage, es geht um das Strafmaß und das ist exorbitant hoch. Doping steigert ( oder soll ) die Leistung steigern. Es ist verboten weil es unfair ist und teils auch lebensbedrohlich. Doping ist dann im weitesten Sinne auch das tragen von Brillen, Kontaktlinsen etc. , selbst Kaffee müsste dann auf der Dopingliste stehen sowie auch Rauchen und Alkohol trinken, alles teils stimmulierend oder Leistungssteigernd.
Sportgerichte verhängen Strafen nach Gutdünken und teils mit den dubiosesten Begründungen, da liegt der Hase im Pfeffer.
Ich finde es gut, dass im Profisport sehr genau hingeschaut wird. Es gibt immer Grauzonen und Anti-Doping hängt immer der Realität hinterher, denn es ist nunmal so, dass man zuerst etwas entwickelt (um potenziell Leistung zu steigern) und es anwendet, bevor man einen entsprechenden Nachweistest dafür entwickeln kann. Und es muss auch erstmal bekannt werden, dass bestimmte Dinge leistungssteigern. Daher ist es absolut sinnvoll Strafen auszusprechen, die sowohl rückwirkend als auch für die Zukunft gelten. Die 4 Jahre im vorliegenden Fall erscheinen mir (ohne alle Details zu kennen) jedoch aberwitzig, aus folgenden Gründen: 1) Seidenberg hat (vermutlich vorrangig wegen der Doping-Affäre) bereits fast 2 Jahre abgesessen. 2) Es gibt eine plausible Erklärung, weshalb es dazu gekommen ist, also Doping ohne Vorsatz erscheint möglich, sollte strafmildernd wirken! 3) Strafen für andere Sportler (z.B. Biathleten) gingen meines Wissens in der Regel 2 Jahre. Und ich halte Doping in einer Sportart bei der es zu einem deutlich höheren Prozentsatz auf die körperliche Leistungsfähigkeit ankommt (Biathlon, Langlauf,...) dann tatsächlich auch nochmal für relevant erheblicher, als in einem Sport, bei dem es auch viel um Taktik, Talent und kognitive Fähigkeiten geht (Eishockey, Fußball, Handball,..).
Zitat von DyoneDark im Beitrag #8Nun übertreibst du aber schon ein wenig mit deinem Quervergleich!
Warum? Quervergleiche dienen zur Verdeutlichung.
Nur damit ich nicht falsch verstanden werde, ich bin auch gegen Doping und sehe auch die Notwendigkeit der NADA. Doch was ist denn eigentlich ihre Aufgabe? Es ist doch ihre Aufgabe den Sport zu schützen. Doch solche Urteile werfen viele Fragen auf. Wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt billigt man Kollateralschäden.
Jedes drakonische Dopingurteil schädigt auch d. Sportart. Und ich finde es schon einen enormen Unterschied ob einer zu blöd ist den Beipackzettel zu lesen und sowieso schon am Karriereende steht oder ob dies mit Vorsatz geschieht.
Warum kann man in so einem Fall nicht sagen, ok, der Vorsatz scheint hier nicht gegeben, wir sprechen eine Strafe von einem Jahr aus (die mit der Suspendierung verrechnet wird), noch ein paar Sozialstunden und muss fortan alle Medikamente aproven lassen. Das Signal wäre deutlich genug.
Stattdessen spielt sich die NADA als Richter Gnadenlos auf und schädigt alle Beteiligten ohne jegliche Verhältnismäßigkeit.
Viele Grüße Frank "Deutscher Kulturbeauftragter" (Danke Horst K. )
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Zitat von Maverick im Beitrag #12[...] ich halte Doping in einer Sportart bei der es zu einem deutlich höheren Prozentsatz auf die körperliche Leistungsfähigkeit ankommt (Biathlon, Langlauf,...) dann tatsächlich auch nochmal für relevant erheblicher, als in einem Sport, bei dem es auch viel um Taktik, Talent und kognitive Fähigkeiten geht (Eishockey, Fußball, Handball,..).
Daher ist das Strafmaß ein absoluter Witz!
Da muss ich dir widersprechen. Wenn du Kraft und Ausdauer erheblich verbessert, kannst gerade im Eishockey längere Shifts fahren ohne Konzentration einzubüßen. Die Vorteile des dopens liegen auch hier auf der Hand.
- Wer Ironie oder Sarkasmus in diesem Beitrag findet, soll ihn gefälligst drin lassen.
- Homöopathie wirkt: Wenn man den IQ verdünnt potenziert sich die Dummheit!
Zitat von Summer of 69 im Beitrag #13Stattdessen spielt sich die NADA als Richter Gnadenlos auf und schädigt alle Beteiligten ohne jegliche Verhältnismäßigkeit.
Leider habe ich den Titel beim Verschieben falsch gewählt. Nicht die NADA legt die Strafe fest, sondern beim Eishockey anscheinend der Deutsche Sportgerichtshof. Es bliebe immer noch der Schritt, zum CAS zu gehen. Das heißt, dass die NADA weder Richter ist, noch eine Sperre ausgesprochen hat. Sie agieren eher als "Staatsanwalt" und müssen dementsprechend auch hohe Strafen fordern. Wieso das Gericht nun dem gefolgt ist, da muss es ja auch Gründe geben. Wenn ich im Profisport Medikamente nehmen muss, muss ich mich absichern! Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Zitat von Summer of 69 im Beitrag #7Übertragen auf Verkehrsrecht würde die NADA jeden Verursacher von unglücklichen tödlichen Autounfällen (z.B. toter Winkel) wegen vorsätzlichem Mord zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilen. Völlig Schizophren
Zitat von Summer of 69 im Beitrag #13Warum? Quervergleiche dienen zur Verdeutlichung.
Ich bleibe dabei, dass dieser Quervergleich vollkommen übertrieben ist. Bei dem einen Fall kommt ein Mensch ums Leben, in dem anderen Fall erschleicht sich einer einen Vorteil. Und ich fände hier einen gewünschten Quervergleich besser, wenn man es z.B. Steuerhinterziehung vergleichen würde, denn auch da erschleicht man sich einen Vorteil gegenüber anderen.
Zukunft: die Zeit, von der man spricht, wenn man in der Gegenwart mit einem Problem nicht fertig wird. (Walter Hesselbach) Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)
Zitat von Maverick im Beitrag #12[...] ich halte Doping in einer Sportart bei der es zu einem deutlich höheren Prozentsatz auf die körperliche Leistungsfähigkeit ankommt (Biathlon, Langlauf,...) dann tatsächlich auch nochmal für relevant erheblicher, als in einem Sport, bei dem es auch viel um Taktik, Talent und kognitive Fähigkeiten geht (Eishockey, Fußball, Handball,..).
Daher ist das Strafmaß ein absoluter Witz!
Da muss ich dir widersprechen. Wenn du Kraft und Ausdauer erheblich verbessert, kannst gerade im Eishockey längere Shifts fahren ohne Konzentration einzubüßen. Die Vorteile des dopens liegen auch hier auf der Hand.
Da haben wir gar keine unterschiedliche Meinung, daher für mich auch kein Widerspruch: Ich sehe es nur beim reinen Ausdauersport noch erheblicher. Und dort werden eben 2-Jahres-Sperren ausgesprochen. Das wollte ich vergleichen. Ganz klar, auch beim Eishockey soll und muss es nach mE für Doping Strafen geben.
Ich denke mal niemand hat einen Freispruch verlangt oder Doping verharmlost, es geht um das Strafmaß an und für sich und um die Einstufung. Natürlich trägt der Spieler eine Mitschuld denn auch er hat eine Eigenverantwortung aber er ist eben auch nicht der ALLEINSCHULDIGE und dafür ist das Strafmaß dann eindeutig zu hoch. Ein Berufsverbot für vier Jahre ist heftig.
Die derzeit handelnden Personen sind es, die Institutionen an und für sich nicht. Es gibt leider keine unabhängenden Verbände und da China viel zahlt tut man sich schwer China zu verurteilen. China dopt, Russland führt Krieg aber die Verbände werden nach wie vor geschont, Russlands Eishockey braucht sich keine Gedanken zu machen, die werden automatisch als immer besser geführt. China kann dopen und erklärt eben die Sportler haben völlig unschuldig in einem Restaurant gegessen das mit australischem Rindfleich verseucht war.
Seidenberg erhält eine 4 Jahresperre weil in ärztlich verschriebenen Rezepten ein Dopingmittel drin ist - lächerlicher geht es kaum.