Zitat Der deutsche Nationaltrainer Uwe Krupp sagte jetzt vor dem Ausscheidungsspiel gegen den späteren Olympiasieger Kanada, sein Ziel sei es, die ersten zehn Minuten zu überstehen. Was ist mit dem deutschen Eishockey in den vergangenen 18 Jahren bloß passiert?
und
Zitat Ihr legendärer Ruf begründet sich unter anderem auch durch den Gewinn der Bronzemedaille bei Olympia 1976 in Innsbruck. Glauben Sie, dass das deutsche Eishockey mittelfristig wieder dahin kommt?
Ich kann es langsam nicht mehr hören, die ewige Verklärung der Vergangenheit. 1992 hat Kanada ohne einen einzigen NHL Spieler gespielt, díe nehmen erst seit 1998 teil. Dazu kam dann, dass damals kein Deutscher in der NHL beschäftigt war, wir also mit der besten Mannschaft (wie diesmal) antreten konnten, während die Kanadier mit ihrer 3ten Mannschaft aufliefen (Lindros war damals Juniroenspieler und deshalb im Team)
Dasselbe gilt auch für 1976, damals gabe es keine Kandier, keine Schweden, keine Slowaken, keine Weissrussen, due USA spielte mit College Boys wie auch 1980, während wir auch damals mit der besten mannschaft antraten, da keiner in der NHL spielte. Wenn wir uns die Ergebnisse mal anschauen, dann haben wir gegen die Russen mit 7:3 und gegen die Tschechen mit 7:4 und gegen die Finnen mit 5:3 verloren. Gewonnen haben wir gegen die Polen mit 7:1 und gegen die US College Boys mit 4:1. Dadurch waren wir mit den Finnen und der USA punktgleich und konnten um 1 Tor aufgrund des besseren direktn Vergleiches die Bronzemedaillie gewinnen.
Übrigens verloren wir ein paar Wochen später gegen die Tschechen 9:1 und gegen die Russen 8:2 bei der WM...........
Wir hatten in diesen Jahren praktisch keine Vergelcihsmöglichkeit mit den wirklich besten der Welt, es gab nur den Kanada Cup 1984 zu dem wir eingeladen waren, dort setzte es aber auch auch gegen die Russen mit 8:1 und gegen Kanada mit 7:2 deutliche Niederlagen. Gegen die Tschechen konnten wir ein 4:4 erreichen, das war aber auch der einzieg Punkt den die Tschechen erzielt haben.
Die nächste Gelegenheit gab es dann wieder beim World Cup of Hockey der aber auch gegen Schweden und Finnland mit 6:1 und 8:3 deutliche Niederlagen brachten. Gegen Kanada erreichten wir damals immerhin ein 4:1. Highlight war 1996 natürlich der 7:1 Sieg gegen die Tschechen, wohl bis heute der wirklich grösste Erfolg eine Deutschen Mannschaft. Der aber auch auf eine absolut lustlose Tschechen zurückzuführen ist die auch gegen Schweden und Finnen mit 3:0 und 7:3 deutlich geschlagen wurden.
Wenn man das alles mit der heutigen Sitaution vergleicht hat sich eigentlich nicht soviel verändert im Welteihockey. Aus meiner Sicht sind es 3 Dinge:
1) Der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten brachte Mannschaften wie vor allem die Slowakei aber auch Lettland, Weissrusslan die Ukraine und Kasachstan hervor. Dadurch sind heute mehr konkourrenzfähige Teams wie früher am Start.
2) Die Finnen haben in den späten 80er Jahren durch Nachswuchsförderung den Sprung in die Weltspitze geschafft, sie waren bis Ende der 80er Jahre noch in etwa in unsere Reichweite und wir konnten sie ab und an besiegen
3) Die Schweizer haben das selbe etwa 10 Jahre später gemacht und sind seit ungefähr 2002/2003 an uns vorbeigezogen. Wir können sie gelegentlich mal schlagen, liegen aber aktuell deutlich hinter den Schweizern.
Aus Deutscher Sicht gibt es in meinen Augen nur einen gravierenden Unterschied, die Anzahl der Deutschen die NHL Spiel ist auf einem sboluten Rekordniveau mit 7 Spielern, dazu noch 2-3 in der AHL die den Sprung vieleicht auch schaffen könnten. Dies liegt sicherlich auch der deutlichen Ausweitung der NHL in den letzeten 10-15 Jahren, die zum Teil aber auch durch die deutlich gestiegene Anzahl Europäer in der NHL wieder kompensiert wird. Was den Nachwuchs betrifft liegen wir heute in etwas da wo wir auch vor 25 ode 10 Jahren waren. Die Auswahl an potentiellen Nationalspielern dürfte mit rund 50 auch in etwa so sein, wie sie in den verganegen Jahren auch war. Von daher bewegen wir uns hier seit 25 Jahren auf einem konstanten Niveau und haben keinesfalls einen Niedergang zu verzeichnene.
Den Weg haben uns Finnen und Schweizer gezeigt, gezielt in den Nachwuchs inverstieren und 10 Jahre Geduld mitbringen, dass ist der einzige Weg langfristig von Plätzen wie dem 5, 6 oder 7 zu träumen. Ansonsten werden wir weiter so vor uns hinspielen, wenn alles Top läuft das Viertfinale gerade so als Achter erreichen und wenn alles schlecht läuft auch mal in die B-Gruppe absteigen. Ansonsten aber eine 10ten Platz in der Welt einnehmen mit der Möglichkeit vieleicht die Weissrussen wieder zu überholen. Das ist aber dann auch das Ende der Fahnenstange.
Sehr gute Analyse, bei der ich selbst noch einiges lernen konnte! Deine Lösungsvorschläge teile ich ebenfalls. Ein Schönreden mit dem Versprechen, dass man beim nächsten mal alles besser machen will, nützt uns nichts - hier müssen konkret Taten folgen.