Ungeschliffener Rohdiamant, Aufsteiger-des-Jahres, Juwel-vom-Main oder Frankfurt´s Nachwuchshoffnung....die Superlative zum Debut des erst 16-jährigen Tim Ansink überschlugen sich in der Mainmetropole.
Doch wer ist dieser selbstbewusste Jungspund, der ohne ein Anzeichen von Nervosität "sein" Hockey spielt?
10 Antworten geben zwar nur einen kleinen Eindruck über das Seelenleben des Tim A., wir erfahren aber, dass er nicht nur das schönste Urlaubssouvenir seiner Eltern ist, dass er bei seinem Erstauftritt eigentlich einen klassischen Fehlstart hinlegte und dass Rüdis Stimme bei ihm immer Gänsehaut verursacht!
„Hallo Tim“ und Danke, dass du dir die Zeit für uns nimmst!
Wie beschreibst DU – in Stichworten - den Verteidiger Tim Ansink, seinen Spielstil und seine Stärken/Schwächen, die man als so junger Spieler ja noch haben darf?
Das ist schwierig in Stichworten zu beschreiben. Mich kann man als offensiven Verteidiger sehen, wobei ich es mag, das Spiel von hinten in Ruhe zu kontrollieren. Ich denke meine Stärken sind auf jeden Fall die Disziplin im Training und die Leidenschaft, den Einsatz, den ich in ein Spiel stecke, wobei ich dabei fast immer kühlen Kopf bewahren kann. Spielerisch gehört dazu sicherlich meine Schusshärte, meine Übersicht und meine körperliche Präsenz in Zweikämpfen. Meine Schwächen sind noch die Schussgenauigkeit, die manches Mal zu hektischen Aktionen und die Spielintelligenz, wobei sich das sicher deutlich bessern wird, wenn ich weiter Erfahrungen sammeln kann.
Und den „privaten“ Tim? Was macht der außer Pauken und Hockeyspielen?
Der private Tim ist wohl eher ein sehr ruhiger Mensch, der wenig auf Partys aus ist, sondern lieber einen Abend zuhause mit seinen Freunden verbringt oder mal lecker Essen geht. Bezeichnend dafür sind wohl regelmäßige Spaziergänge vor allem vor den Spielen.
Was hast du gedacht, als Clayton dich für das Spiel gegen Essen nominierte?
Ehrlich gesagt: Ich habe wenig erwartet. Ich habe mich einfach gefreut dabei sein zu dürfen und mal reinzuschnuppern, sich mit der Mannschaft warmzumachen, einzulaufen und dann auf der Bank zu sitzen, da ich ja erst 2 Mal mit trainiert hatte und noch 3 Tage vorher nicht mal davon geträumt habe, dass die Woche so ablaufen wird.
Wer ist dein sportliches Vorbild als Spieler und welcher Trainer hat dich bislang sehr beeinflusst??
Sportlich habe ich kein Vorbild, ich versuche meinen eigenen Weg zu gehen bzw. Stil zu finden und dabei nichts von jemand bestimmten „abzuschauen“. Dabei hat auf jeden Fall mein Trainer Danilo Valenti, den ich nun das 5. Jahr habe, maßgeblichen Anteil an dem Spieler, der heute auf dem Eis steht. Er hat mich immer unterstützt und mir durch regelmäßige Gespräche und Tipps die Möglichkeiten eröffnet, mich in Ruhe und in die richtige Richtung zu entwickeln. Ich glaube, dass er zu den besten Trainern gehört, die man als Spieler haben kann und sein Vertrauen versuche ich mit Leistung zurückzugeben.
Was verbindet dich als geb. Immenstädter mit Frankfurt und dem hiesigen Eishockey?
Ich bin zwar gebürtiger Immenstädter, allerdings war das eine kuriose Geschichte und zwar wurde ich am 8. Januar am Morgen unserer geplanten Abfahrt aus dem Skiurlaub geboren. Also war ich nur für wenige Tage ein „Immenstädter“ und den Rest meines Lebens ein Hesse. Mich verbindet mit dem Frankfurter Eishockey, dass ich seit meinem 10. Lebensjahr wöchentlich mindestens 3-4 Mal sowohl als Fan als auch als Spieler in der Eishalle war und dort meine Leidenschaft gefunden und „ausgelebt“ habe.
Wie lauten deine persönlichen Ziele für 2013, wenn du das Abi geschafft hast?
Unabhängig davon wie es mit dem Eishockey weitergeht, werde ich studieren. Sei es in den USA, wo es optimal mit dem Sport zu verbinden ist und danach Möglichkeiten für beide Karriereleitern gibt oder in Deutschland, wo es auch Wege gibt, beides miteinander zu verbinden.
Wen kanntest du aus dem aktuellen Frankfurter Team schon vorher? Wie nahmen die „alten Hasen“ dich in ihrem Kreis auf?
Persönlich kannte ich nur Michael Schwarzer, wenn auch nur flüchtig. Ich wurde super aufgenommen, ich kann spontan keinen Spieler aus dem Team nennen, der nicht schon mit mir geredet oder mir sogar kleine Tipps gegeben hat. Es hat vor allem gut getan, einen erfahrenen Spieler wie Daniel Sevo auf dem Eis an meiner Seite zu haben.
Wie war das Gefühl, dann gegen Essen vor 3.500 Zuschauern auf dem Eis zu stehen und auch zu spielen?
Wie schon gesagt, ich wurde wirklich gut aufgenommen und von den Jungs gleich voll integriert. Das hat mir die Nervosität vor dem Spiel genommen. Während des Spiels war ich so auf das Spiel konzentriert und hatte nicht wirklich Zeit das Gefühl zu genießen, wobei ich schon ab und zu mal um mich herumgeschaut habe. So richtig Gänsehaut hatte ich, als Rüdiger Storch mich aufgerufen hat, davon hatte ich, seit ich das erste Mal auf einem Spiel in Frankfurt war, geträumt. Ich war sogar so von der Atmosphäre beeindruckt, dass ich leider ein wenig zu früh eingelaufen bin. :)
Was war bislang in der sportlichen Laufbahn das schönste, wichtigste und bewegenste Erlebnis, dass dir noch aktuell in Erinnerung ist?
Die schönsten Erlebnisse waren die Meistertitel in der NRW-Liga in 2009 und 2010 und die darauf folgenden Aufstiege in die Bundesliga mit der U16 und U18. Ebenso eine unglaubliche Saison mit der U16 in 2010/11, in der wir in der Bundesliga-Nord B in 28 Spielen keinen einzigen Punkt abgegeben haben und 305 Tore bei 57 Gegentoren geschossen haben. Das war ein wichtiges Ausrufezeichen, das der Eishockeynachwuchs in Frankfurt nicht mehr nur in den unteren Ligen gegen den Abstieg spielt: Es ist aber leider im Hype um die neuen Löwen untergegangen! Ein einziges wichtiges Ereignis gab es nicht, vielmehr die Entwicklung des Nachwuchses in den letzten 5 Jahren, die meine eigene Entwicklung erst ermöglicht haben. Als ich bei einem internationalen Turnier in Österreich zum besten Verteidiger gewählt wurde, war es das erste Mal, dass meine Arbeit „offiziell“ gewürdigt wurde und hat mich motiviert weiter meinen Weg zu gehen. Das bewegenste Ereignis war sicherlich der Teil nach dem Spiel gegen Essen, als die Mannschaft mich „vorgeschubst“ hat, um eine La-Ola-Welle mit den Fans zu machen, das war ein unfassbares Gefühl und ich konnte es selbst am nächsten Morgen immer noch nicht glauben, was da an dem Abend passiert war, vor allem, weil ich mit meiner Leistung nicht zu 100 % zufrieden war!
Weißt du, was dich am Freitag erwartet, wenn Ihr zum Derby gegen Bad Nauheim vor 7.000 Zuschauern auf das Eis geht?
Ich war zu DEL-Zeiten als Fan bei jedem Heimspiel gegen die Mannheimer Adler seit 2004, also habe ich eine Ahnung, welche Emotionen da hochkommen können, aber das macht mir keinen Druck, ich freue mich dabei sein zu dürfen (…wenn es denn wirklich so kommt) und werde wie der Rest der Mannschaft mein Bestes geben, das Derby zu gewinnen!
Dein privates All-Star-Team…..nur aus DEINEN Freunden:
Sehr geil, ein taffer Junge, der uns Allen sicherlich noch viel Freude machen wird...
Das erinnert mich ein bisschen an Oppi, der in seinem ersten Derby in Monnem, im Alter von 17, gleich ne Bude gemacht hat
cu Highty
You can win, you can lose, but you should never lose your pride! by Charbs We won't say that we're better, it's just that we're less worse! by Arrogant Worms Life goes by so fast... close your Eyes and then its past by Social Distortion
Eigentlich kann man es niemandem ernsthaft empfehlen, in Deutschland zu studieren, wenn man die Chance hat, das Studium mit der Hockeyschule in NA zu verbinden. Aber ganz ehrlich, das sind ungelegte Eier. Lasst den Bub erst mal sein Abitur machen und volljährig werden
Und so lange kann er erst mal bei uns rocken
cu Highty
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der junge wird auch noch seine leistungseinbrüche haben. das ist ganz normal und wir sollten ihn nicht zu sehr hochjubeln. dann ist er auch nicht so unter druck.
mal eine frage an dich lionsburger, hat tim ansink dir am längsten zur Verfügung gestanden? tim hat nämlich so wie ich das in errinnerung habe die längsten antworten gegeben. hat man bei den anderen gekürtzt aufgrund des arbeitsaufwandes?
Zitat von Goalimal eine frage an dich lionsburger, hat tim ansink dir am längsten zur Verfügung gestanden? tim hat nämlich so wie ich das in errinnerung habe die längsten antworten gegeben. hat man bei den anderen gekürtzt aufgrund des arbeitsaufwandes?
...ich würde nie etwas kürzen, das würde das Ganze ja verfälschen.....IHR sollt die Jungs ja auch so kennenlernen wie sie "LIVE" sind.
Tim war eben sehr ausführlich, das hat mit ihm echten Spaß gemacht...aber den habe ich eigentlich immer!!