Eine Bilanz der Tage von Unna zu ziehen macht sichtlich Spaß, fällt aber auch unheimlich schwer. Ungerecht wäre es sogar, einzelne Spieler detailliert zu beurteilen, ihnen nach den 9 Tagen von Königsborn gar schon Schilder von „Super-Verpflichtung“ bis „Fehleinkauf“ umzuhängen. Die Phasen 1 + 2 dienten lediglich dem Wiederfinden der Automatismen, der Basics-Schulung, der Neu-Gewöhnung an Eis, Ausrüstung und Schlittschuhe und nicht zuletzt der körperlichen Fitness des gesamten Teams.
Deshalb der Reihe nach eine Art Zusammenfassung meiner total subjektiven Beobachtungen der Auftritte der Gentges-Truppe:
Fangen wir deshalb ganz einfach mit dem Umfeld an….und arbeiten uns dann durch…
Hotel/Trainingsstätte: Alles 1 a, eine perfekte Organisation, nette und aufmerksame Gastgeber, sowohl im Kamener Hotel als auch bei den Bulldogs-Verantwortlichen, echte „Heim-fühl-Atmosphäre“ Super-Job von Ralf, Florian und Eddy, die rund-um-die-Uhr zum Wohle des Teams im Einsatz waren.
Der Coach: Er präsentierte sich genauso wie man ihn erwartet hatte. Frank Gentges überlässt nichts dem Zufall, alles ist minutiös geplant, alle Abläufe durchdacht, ein harter Arbeiter, der hohe Ansprüche an sein Team vom Sportdirektor, über Betreuer bis zum Kader stellt, dies aber von sich selbst auch erwartet, es ständig vorlebt. Seine Anforderungen auch außerhalb des Trainingsbetriebs, seine Liebe für z.B. optische Details wie einheitliche Kleidung, komplettes Erscheinen sind augenscheinlich und dienen primär dem „Team-Building“.
Das Training: Gentges´ Training ist abwechslungsreich, intensiv und knallhart, da braucht es keinen Vergleich zu den Übungen in Lions-Zeiten zu scheuen. Vom Schwimmbadbesuch, Treppensteigen bis zum Endloslauf auf dem nahen Parkplatz lässt er nichts unversucht, um die Spieler mental und körperlich zu fordern; „Routine“ lässt er nie zu, hohe Konzentration aller Akteure ist permanent eingefordert, die Übungen sind anspruchsvoll und deren viele, dafür eher kurz (5-6 Units max.) und verlangen höchste Konzentration. Und wehe „einer“ der Herren schläft mal durch……“the lion sleeps tonight“ werden wir Fans in dieser Saison NIE hören!!
Das Team: 19 Neuzugänge müssen sich natürlich „finden“. Dazu waren die Tage von Unna ideal, das ist eine echte - wenn auch kostenintensive – Verbesserung zur letzten Saison mit dem späten Trainingsstart in Frankfurt. Der Coach hatte selbst die Zimmerbelegung so geplant, dass die späteren Blöcke schon erkennbar waren, als ein Liesegang auf Monych traf, Pohanka mit Schmerda zurechtkommen musste. Die Jungs waren ALLE immer und voll bei der Sache, 100 % jeden Tag motiviert und wenn es einen Durchhänger gab (der Tag 7 war z.B. ein solch „gebrauchter Tag“), rissen die Einen die Anderen mit, was mir für das Teamgefüge sehr wichtig erschien. Apropos „Teamgefüge“: Im Vorfeld galten ja einige der neuen Spieler als „schwierig“, „launisch“ bis „divenhaft“. Im Camp war davon bei KEINEM etwas zu bemerken, jeder versuchte mit dem Anderen „klarzukommen“, ihn so zu nehmen, wie er sich präsentierte. Das mag sich im Laufe einer Saison mit Erfolg oder Misserfolg phasenweise ändern, aber da ist mit Frank Gentges der Mann, der solche Strömungen nie dulden wird, und dies sicher mit aller Konsequenz!!! Die jungen Akteure der Löwen zogen prächtig mit, obwohl natürlich „Defizite“ erkennbar sind, oft der Athletik und der mangelnden Routine geschuldet. Aber sie „wollen“ alle offensichtlich lernen und die Chance sollte man jeden – der lernen will – geben. Das gesamte Team ist läuferisch wesentlich besser, sogar eleganter als das letztjährige, zu der Behauptung würde ich mich hier und heute festlegen, die gingen teilweise schon ein Höllentempo, dass aber auch – wichtig - der mitlaufende Nebenmann halten kann. Auch der „scoring-touch“ der Truppe ist wesentlich effizienter als 2011-2012. Die Statistik bei den Schüssen (…die JUS67 für Clayton ja immer aufbereitete und oftmals eine mehr als große Streuung anzeigte) wird sich verbessern, die Präzision augenscheinlich sein, uns gerade in „engen Spielen“ sicher helfen. Die Verteidiger beherrschen den ersten Pass, der in der Gentges´schen-Philosophie schnell und präzise dem Kollegen des Sturms serviert werden muss, um deren höhere Geschwindigkeit auch positiv zu nutzen. Die Defender wie Neumann, Schoofs und nicht zuletzt Baumgartner haben alle Torjäger-Potential, so dass die „zweite Welle“, die es vergangene Saison in meinen Augen überhaupt nicht gab, so manchen Rivalen ziemlich erschrecken dürfte.
Jetzt freue ich mich auf Eure Beobachtungen des heimischen Trainings….erstmalig ab Montag um 19.15 Uhr….und kontroverse Diskussionen auf dieser Plattform!
Willkommen in Frankfurt:
Ich erwarte daher viele, viele Fans am 20.8. in unserer Halle, die dem Coach und seinem Team lautstark zeigen, wie sehr wir uns auf sie und die neue Saison schon freuen.
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