Um genau 20.04 Uhr hatte die eislose Zeit ein Ende: 26 Spieler und Coach Frank Gentges betraten das Eis, das seit 21 Wochen nach dem Play-Off-Aus löwenfrei blieb.

Doch gehen wir chronologisch vor, fangen wir Montag früh um 6.50 Uhr an. Da landete aus Toronto kommend, unser Mann aus Winnipeg in Frankfurt: Lance Monych.
Michael Bresagk, Pressesprecher Matthias Scholze und ein halbes Dutzend Fans begrüßten den neuen Stürmer der Löwen, der zum Hoffnungsträger und Tormaschine am Main werden soll. (Lance bedankt sich auf diesem Wege bei den Frühaufstehern, war fast gerührt ob des herzlichen Empfangs!!)

Vom Airport ging es zur neuen Wohnung, die Abholung eines schmucken Smarts und einige bürokratische Dinge standen auf dem Programm des kanadischen Neuzugangs.

Währenddessen trafen sich gut zwei Dutzend aufgeregter Jungs an der Eishalle, packten ihren Hausstand in den wartenden Bus und ab ging es zügig gen Kamener Kreuz.

Zu früh für Lance Monych, so dass dieser später mit dem Lionsburger-Express vorlieb nehmen musste und sich 2 Stunden hessisch-englisch Gebabbel anhören durfte.

Um 14 Uhr wurde die Küche von Frau Kuchnia leergefuttert, die im richtigen Leben mit ihrem Mann die Chefin der Königsborner Bulldogs ist und seit letztem Jahr ein punktebedingtes Faible für Löwen auf fremdem Eise hat (….was sich diese Saison ändern WIRD!)

„Check-in-time“ hieß es dann im netten Kamener Hotel im Grünen, dieses mit Blick auf IKEA und ein schottisches Gourmet-Restaurant.
Letzteres erfreute besonders den Burger-liebenden Autor dieser Zeilen, die Blicke der Cracks aus Frankfurt waren eher wehmütig beim Gedanken an die Konsequenzen durch ihren Herren und Gebieter.

Das erste „Meet-and-greet“-Teamtreffen stand als nächstes auf der Gentges-Agenda, was mit 40 Minuten noch moderat ausfiel, so dass kein „Müd-und-gähn“-Meeting daraus wurde.

Der Bus wartete danach schon mit laufendem Motor auf seine Mitfahrer, der Trip in den Eiskeller der Bulldogs verhieß endlich ein Ende der Theorie und das Warten auf Sportchef Bresagk wurde auch abgebrochen, als dieser „stecke-im-Stau“ meldete.

Die „Pre-Ice-Phase“ verheißt im Hause Gentges harte körperliche Arbeit:
Kraft, Ausdauer, Ranklotzen hieß das Motto der Löwen für über 60 Minuten.

Und dann war es endlich soweit, Umziehen, Eishockey-Kluft an, Schlittschuhe schnüren und ab zum Ammoniak-Schnüffeln, was nach 5 Monaten Enthaltsamkeit uns Junkies fast wie „Hugo Boss-on-Ice“ vorkommt.

Dabei die Jungstars der Löwen um Tim Ansink und Fabian Erk, von Try-outer Marvin Bauscher zu Adam Domogalla bis Leih-Goalie Kai Kristian, der zuletzt noch in Diensten der Wilden Schwäne aus Schwenningen fing.

Nach der Aufwärmphase, Sprintübungen, Schüssen auf das Tor „mit Umwegen“, Tempowechsel, konditionsintensiven Passagen, Laufeinheiten vorwärts und rückwärts, kommt es zu einem kleinen Spielchen auf 2 Tore mit 3 : 3 Spielern in einem Drittel der Halle. Team Rot und Team Blau liefern sich ein temporeiches Spiel mit einigen wunderschönen Toren, das ein 5 : 2 für die Roten ergibt.

Der Coach korrigiert jeden Fehler sofort und lautstark, feiert aber auch an, erklärt jede neue Übung fast schon leise, so dass große Aufmerksamkeit gefragt ist. So ernsthaft er das Ganze startet, so lockerer wirkt er gegen Ende des Trainings, als er merkt, dass alle mitziehen, seinen Anweisungen folgen. Ein freches Lachen huscht über sein Gesicht, als Danny Albrecht eine Großchance „vergeigt“, mit dem Schläger zeigt Gentges wie er es gemacht hätte.

Nach 75 Minuten ist alles vorbei, die Jungs verlassen müde das Eis, auch die neue Ausrüstung, die Schuhe sind noch gewöhnungsbedürftig, brauchen ihre Zeit.

Morgen stehen 2 Einheiten on Ice an, die durch Kraft- und Lauftraining "aufgelockert" werden.