Hier für euch meine ersten Eindrücke vom DEL2 Auswärtsauftakt.
Nach einer guten Vorbereitung und einem guten Summergame, machten wir uns Richtung Wagner Stadt auf den Weg. Da ich mir die Tigers in den letzten Playoffs angesehen habe, war mir klar das wir dort bestimmt nichts geschenkt bekommen.
Beim Warm Up viel mir schon auf das die Franken vor allem körperlich mit großen Spielern nachgelegt haben.
Etwas über 2000 Zuschauer wurden mit einem Kartenchaos begrüßt. Sehr lange Schlangen vor den Kassen, die Technik streikte.
Wir starten sehr Verhalten und die Tigers haben spürbar Respekt vor uns. Wir lassen einige gute Chancen liegen und Bayreuth kommt Stück für Stück besser ins Spiel. Nun hören wir komplett auf zu agieren und sehen uns mehr und mehr in der Defensive. Völlig verdient gehen die Tigers in Führung. Aber OK, ein Drittel geht mir durch den Kopf wird schon laufen im 2.ten Drittel.
Was dann kommt, hat nichts mehr mit den Löwen zu tun die ich gegen die DEL Clubs oder in der Schweiz gesehen habe. Nichts, 0 und gar nichts lieferen die Löwen ab. Passives und Lustloses über das Eis schleichen war zu sehen. Warum, Wieso keine Ahnung, um mich herum einige die nach der guten Vorbereitung es gar nicht fassen können. Ehrlich gesagt, ich habe das Spiel nach den 2 Dritteln schon abgeschrieben, nach dem Motto heute ist kein Blumentopf zu gewinnen. Erschreckend schwach durch die Bank fast alle Spieler, einige vielen über das Eis als seihen sie gerade aus der Laufschule gekommen. Wir haben etwas Glück das wir nur 0-2 zurück liegen.
Der Schiedsrichter auch nicht überzeugend, pfeift Müll in beide Richtungen. Auch von der Stimmung habe ich mir etwas mehr versprochen, nach der Rückkehr der Tigers in die DEL2.
Das letzte Drittel beginnt und siehe da, so sang und klanglos wollen wir uns doch nicht verabschieden. Wir skaten und können sogar etwas auf den Körper spielen, doch kein Kuscheltier Team. Nun Stück für Stück kämpfen wir uns ins Spiel. Auch das passiert wieder geschlossen, die gleichen Spieler die im 2ten Drittel einen Pinguin gebraucht hätten können jetzt doch Eishockey Spielen. Mit dem Ausgleich fängt Bayreuth an zu schwimmen, kaum noch Entlastungen und ein Fight um den Punkt. Aber mit der Moral kommt auch das Glück zurück und weniger als eine Minute vor Ende gehen wir in Führung. Nach dem Siegtreffer lassen wir die in den letzten Sekunden nichts mehr anbrennen. Gewonnen, ein Stein poltert durch meinen Körper. Mir tun die Bayreuther fast etwas Leid, aber da bricht der Löwe in mir wieder durch. Sieg.
Zum besten Spieler auf unsere Seite wird Lucki gewählt.
Ich bin enttäuscht von den Dritteln 1+2, das letzte Drittel war so wie ich mir das heute vorgestellt habe. Aber den Karren glücklich und geschlossen aus dem Mist gezogen.
Und wenn ich nun im Auto sitze und für euch schreibe, muss ich sagen halt ein typischer Saisonstart im Eishockey. Es läuft noch nicht rund und es ruckelt noch, auch wenn die Vorbereitung überzeugend war. Nachdem ich nun die Ergebnisse der Anderen gelesen habe, muss ich schon wieder schmunzeln.
Das war fast nichts heute, aber es hätte schlimmer kommen können.
Wir haben gewonnen und die Punktrunde wurde mit meiner ersten Auswärtstour eröffnet.
Für einen fairen Umgang unter allen Eishockeyfans!
... von mir auch einige Anmerkungen zum gestrigen Löwen-Auftritt in Bayreuth.
Zunächst einmal ein großes Lob an die Gastgeber. Zwar lief beim ersten Heimspiel so einiges noch nicht rund, und als Frankfurter "DEL2-Fachmann" wurde ich mehrfach nach meinen Erfahrungen gefragt, aber die Bayreuther waren sehr freundlich, hilfsbereit und entspannt. Ungewohnt auch, dass der Stadionsprecher vor dem Spiel die Frankfurter Gäste begrüßte und dafür vielfachen höflichen Applaus der heimischen Fans erntete. Generell wirkte das Publikum sehr tolerant und auch fachkundig.
Zum Spiel: Nach dem zweiten Drittel war ich irgendwie doch ziemlich "pissed" und fühlte mich an die vergangene Saison erinnert. Ich würde definitiv nicht sagen, dass in Bayreuth auch andere Teams Probleme kriegen würden. Vielmehr haben wir die Tiger mit pomadigem und überheblichem Spiel stark gemacht. In den ersten 10 Minuten hatten wir gefühlt 80 Prozent Puckbesitz, aber ohne dabei groß Gefahr herauszubeschwören. Bayreuth spielte nach dem Motto "Keep it simple" und hatte keine große Mühe, die Löwen vom eigenen Kasten fern zu halten.
Erst als im letzten Drittel bei den Gastgebern die Kräfte schwanden, erspielten wir uns gute Torchancen. Dass wir das Spiel am Ende noch gedreht haben, rechne ich dem Team hoch an. Die Jungs wirkten jetzt schon voll motiviert und freuten sich auch tierisch über das 3:2 kurz vor Schluss. Es ist hypothetisch, aber ich denke, in der vergangenen Saison hätten wir so ein Spiel nicht mehr umgebogen.
Im zweiten Abschnitt stand ich neben der Löwen-Bank, und die Jungs haben immer wieder miteinander geredet, auch wenn der Frustfaktor nach dem 0:2 natürlich schon recht hoch war. Auch von Cherno und Gardner kamen viele Kommentare und Anfeuerungen.
Auf jeden Fall war ich froh, nicht in die Verlängerung zu müssen. Von den Spielanteilen war der Sieg sicher nicht unverdient, auch wenn mir die Bayreuther doch irgendwie leid getan haben. So etwas nennt sich wohl "Lehregeld zahlen".
Vor dem Spiel noch Ex-Löwe "Kiste" Kasten getroffen, der seit einigen Jahren in Bayreuth spielt, aber aktuell verletzt ist. Und auch Udo Döhler, Ex-Keeper der Lions, war unter den Zuschauern.
Alles schon gesagt vor urlöwe und jus. Ich denke gegen einen konditionell stärkeren gegner hätte die löwen das spiel nicht mehr gedreht, denn nur dadurch sind die löwen wieder ins spiel gekommen. Bayreuth hat sich im letzten drittel doch einige strafzeiten aus diesem grund eingefangen. Was natürlich durch das uz noch mehr körner aufgebraucht hat. Am ende kam es wie es kommen musste, es war abzusehen. Bitter für bayreuth am ende mit leeren händen dazustehen, denn das hatten sie nicht verdient. Aber so ist sport nun mal. Glücklicher aber nicht unverdienter sieg.
Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.
Zitat von quinney im Beitrag #4Ich denke gegen einen konditionell stärkeren gegner hätte die löwen das spiel nicht mehr gedreht
Bayreuth hat weitestgehend mit 2 Reihen gespielt und mit diesen in den ersten beiden Dritteln einen extremen läuferischen Aufwand betrieben. Selbst bei eigener Unterzahl versuchten Sie oft schon den Spielaufbau an unserer Torlinie zu stören. Gegen diese aggressive Verteidigung fanden die Löwen lange kein Mittel und gaben sich mit dem vermeintlichen Vorteil "Puckbesitz" zufrieden, ohne wirklich zwingende Chancen rauszuspielen (nicht zu vergessen, dass die Tigers dann noch einen Top-Mann im Kasten haben, der für mich gestern fehlerfrei spielte). Wie viele Gegner gibt es in der DEL-2 die solch eine Taktik anwenden und die über zwei konditionell stärkere Top-Reihen verfügen???
Es war ein Duell der Taktiken, das am Ende (mit Glück) für die Löwen aufging: Gardner nutzte bis ins Schlußdrittel hinein den gesamten Kader. Selbst Walch hatte im gesamten Spiel Eiszeit.
Tops: - Liesegang. Hatte mit seinen Zuckerpässen gestern einige Male Pech, aber da kommt sicher noch das Finetuning in den nächsten Wochen. Und wenn sein Pass mal geblockt wird, macht er es halt selbst. - Mit Eddy Rinke-Leitans haben wir mal wieder einen Schrank im Team, der sich in den Slot parkt und dem Gegner dort Probleme bereitet (auch wenn er sonst noch ein paar Defizite im Spiel hat). Laubs Treffer wäre ohne Eddys "screening" wahrscheinlich gehalten worden. - Sympathische Gastgeber.
Flops: - Zu viele Strafzeiten genommen (wie schon gegen Kassel) und zu wenig aus den eigenen Powerplays gemacht (aber daran wird oft erst später in der Saison gearbeitet)
Some people just need a high-five. In the face. With a chair.