Die Kölner Haie stehen nach dem schlimmsten Jahr der Vereinsgeschichte in der Verantwortung.
EXPRESS sprach mit Manager Rodion Pauels:
Herr Pauels, die lange Vorbereitungszeit neigt sich dem Ende. Ihr Fazit?
Das Team hat gut und hart gearbeitet, den nötigen Schliff bekommen. Der Turniersieg beim Dolomitencup war wichtig.
Aber in 13 Spielen hagelte es neun Niederlagen.
Wir haben dabei aber auch gegen absolute Top-Teams aus Russland verloren. Diese Niederlagen waren einkalkuliert.
War das Team mit dem Hammer-Programm überfordert?
Wenn wir frisch genug waren, nein. Wir müssen intelligenter spielen, Laufwege besser planen. Die meisten haben das gut gelöst. Wir haben teilweise fast täglich gespielt. Dazu kommen 3000 Reisekilometer. Da ist irgendwann der Akku leer. Insgesamt waren die Leistungen sehr ordentlich, auch wenn sich ein paar Spieler am Ende haben hängen lassen
Also waren es doch zu viele Spiele?
Das haben wir absichtlich so gewählt. Es sollten Reizpunkte geschaffen werden. Die Mannschaft sollte zeigen, dass sie auch bei schwindenden Kräften alles rausholt. Sie muss auch bei Müdigkeit in der Lage sein, ein Spiel zu gewinnen. Das hat uns im letzten Jahr gefehlt.
Wie ist Ihr Eindruck vom neuen Trainer?
Igor Pavlov ist sehr emotional, professionell und gradlinig. Er lebt den Sport, will immer schnell und aggressiv spielen. Der Gegner muss unter Druck stehen. Das ist sehr laufintensiv. Eine hohe Aufgabe.
Er gilt als knallharter Hund.
Ja, er lässt sehr hart trainieren, auch im Kraftraum. Die Disziplin im Kader ist sehr hoch. Und er hat auch schon Spieler auf die Tribüne gesetzt. Martin Bartek war nur leicht angeschlagen und saß mal draußen. Marcel Müller weiß jetzt, dass er sich täglich beweisen muss.
Wie sehen Sie die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr?
Im Tor haben wir uns auf beiden Positionen verbessert, auch die Verteidigung wird stärker sein. Der Sturm wurde verjüngt, hier werden wir deutlich schneller sein.
Das Saisonziel? Erstmals redet niemand von der Meisterschaft…
Wir haben eine gute schnelle Mannschaft – es reicht für die Top 6! Die harte Vorbereitung wird uns helfen. Alle wissen worum es geht.
Der Sommer der Haie war heiß. Nicht nur wirtschaftlich, auch sportlich musste einiges umgekrempelt werden. Neben namhaften und mannschaftsdienlichen Transfers gab es noch weitere interessante Ansatzpunkte. Mit der geplanten Kooperation zwischen den Kölner Haien, den Duisburg Füchsen in der 2. Liga und dem Herner EV als Oberligist sollte eine beispiellose Nachwuchsförderung angekurbelt werden. Das Interview mit Rodion Pauels zeigt unter anderem seine persönliche Einschätzung über den Rückkehrer Ivan Ciernik und seine Kollegen sowie die Schwächen des deutschen Nachwuchssystems auf. Seine Worte über eine "künstliche DEL" sind von Ehrlichkeit geprägt, da Pauels auch vor der eigenen Haustüre kehrt und Transfers von "großen Namen" der Vergangenheit angehören sollen.
Dank Investoren & Bank Haie endlich wieder flüssig
Von STEFAN SCHAFFNER
Köln – Haie-Boss Thomas Eichin und Prokurist Bernhard Meikis strahlen um die Wette. Die lange überfälligen Rechnungen in Millionenhöhe können jetzt endlich bezahlt werden. Die Kölner Haie sind wieder flüssig! Die im Juni gegründete Sport Holding Cologne GmbH hat zwei Millionen € auf das Haie-Konto überwiesen. Sie stellt zukünftig die zehn Gesellschafter der Haie. Mit im Boot sitzen nach EXPRESS-Informationen neben Heinz-Hermann Göttsch, der Lanxess-Arena und dem Duisburger Unternehmer Ralf Pape auch der millionenschwere Göttsch-Freund Hans-Joachim Ziems, die Hit Handelsgruppe und Immobilienmakler Volker Heinen. Mit dem Verkauf der Markenrechte an die TradeMarks & Sports GmbH (alleiniger Gesellschafter ist Göttsch) und dem sofortigen Rückkauf auf mehrjährig angelegten Raten stehen den Haien nochmals rund 1,7 Millionen € zur Verfügung. Laut EXPRESS-Informationen gehört dieses Geld tatsächlich allerdings der Sparkasse KölnBonn, die der „TMS“ einen Kredit in gleicher Summe gegeben haben soll. „Wir mussten ein Sanierungskonzept erstellen, welches für die Investoren interessant ist. Dazu gehört eine saubere Einstiegsmöglichkeit“, sagt Eichin. Ein Kredit als hohe Verbindlichkeit wäre nicht akzeptiert worden. So musste mit dem Verkauf der Markenrechte und dem sofortigen Rückkauf auf Pump ein anderer Weg gefunden werden. Eichin: „Eine absolut übliche Vorgehensweise.“ Er fordert, dass endlich wieder Ruhe einkehrt. „Jetzt haben wir es geschafft – auch ohne die Unterstützung der Stadt. Alle Formalitäten sind erledigt.“ Als Lebensretter der Haie will er aber nicht gefeiert werden. „Mein großer Dank gilt Herrn Göttsch, der mit nimmermüdem Einsatz den KEC am Leben gehalten hat.“ Auch der zeigt sich gegenüber EXPRESS erleichtert: „Es war ein langer und beschwerlicher Weg. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für ihre Hilfe, ihr Engagement, ihren Einsatz und ihre Geduld bedanken!“ Eichin sieht allerdings auch die Fans in der Verantwortung. „Wir erleben immer noch schwere Zeiten und brauchen die Zuschauer.“ Karten- und Fanartikelverkauf machen rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Kalkuliert sind pro Spiel rund 11000 Zuschauer. Bei bisher erst 4200 abgesetzten Dauerkarten müssen also pro Spiel rund 7000 Tageskarten verkauft werden. Eichin: „Wir hoffen, dass uns die Fans nicht im Stich lassen.“
Köln – Eine Flasche Rotwein auf den Erfolg. Haie-Boss Thomas Eichin genießt den Abend mit seiner Frau Julia auf der Couch. Nach der finanziellen Rettung der Haie (EXPRESS berichtete ›) kann er endlich mal wieder abschalten und ein Wochenende relaxt mit der Familie verbringen. Durch millionenschwere Einlagen schwimmen die Haie plötzlich und völlig ungewohnt in Geld. Doch aufgepasst: Rund 1,7 Millionen Euro haben sie nur auf Pump, jährlich müssen diese in Form von hohen Leasingraten zurückgezahlt werden. Sind die Haie wirklich liquide oder geht bei sportlichem Misserfolg das Theater wieder los? Nein! Denn hinter den Haien steht jetzt nicht mehr nur Mäzen Heinz-Hermann Göttsch, sondern eine wahre Finanz-Macht. Das hat der Klub auch nötig, denn ihn plagen hohe Fixkosten. Eine Veranstaltung in der Arena kostet die Haie nach EXPRESS-Informationen 37.000 Euro, macht pro Saison rund eine Million. Das Trainingszentrum kostet jährlich nochmals 500.000 Euro. Im Vergleich: Ligakonkurrent Iserlohn Roosters zahlt für alles zusammen im Jahr nur schlappe 100.000 Euro. Doch die Haie sind nach monatelangem Ringen so gut aufgestellt wie nie. Und alleine durch Personalentlassungen wurden rund 250.000 Euro eingespart. Eichin: „Wir haben wirtschaftlich korrekt kalkuliert.“ Der neue Gesellschafter Ralf Pape steht für die Zukunft des Klubs: „Wenn wir von dem Konzept nichts halten würden, hätten wir hier nicht investiert. Köln ist ein ganz wichtiger Standort im deutschen Eishockey.“ Dass er jemals Geld aus dem Klub ziehen könnte, glaubt er allerdings auch nicht. „Das ist nicht meine Motivation. Außer den Spielern verdient hier niemand Geld. Vielleicht können jedoch in guten Zeiten mal Rücklagen gebildet werden.“ Oder wenn es ganz schlimm läuft und wie im vergangenen Jahr nochmals Schulden in Millionenhöhe entstehen? Pape: „Dann müssen wir Gesellschafter entscheiden. Aber wenn die Schulden auf zehn Köpfe verteilt werden, ist das sicherlich einfacher. Mitgehangen, mitgefangen. Zur Not müssen die Einlagen erhöht werden.“ Die neue Finanz-macht hinter den Haien lässt den Klub wieder atmen! Den Vorteil aus seinen Investitionen sieht der Duisburger Unternehmer in Kontakten. „Ich kenne alle Gesellschafter aus Treffen oder Telefonaten. Hier kann man sich gewiss auch noch auf anderen Ebenen gegenseitig unterstützen. Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat. Das ist das normalste auf der Welt.“ Laut EXPRESS-Informationen soll auch der Kölner Bauriese Paul Bauwens-Adenauer in die Haie investiert haben. Er arbeitet gemeinsam mit Heinz-Hermann Göttsch bei verschiedenen Projekten zusammen.
Zitat von ExpressKalkuliert sind pro Spiel rund 11000 Zuschauer. Bei bisher erst 4200 abgesetzten Dauerkarten müssen also pro Spiel rund 7000 Tageskarten verkauft werden. Eichin: „Wir hoffen, dass uns die Fans nicht im Stich lassen.“
Mutig, sehr mutig. Nach den Erfahrungen der letzten Saison wäre eine Kalkulation um die 9.500 wohl eher ratsam gewesen. Für mich ein Zeichen dass das Gebilde Kölner Haie nach wie vor auf sehr, sehr wackleligen Beinen steht. Hoffen wir für alle Beteiligten, dass das gut geht...
Viele Grüße Frank "Deutscher Kulturbeauftragter" (Danke Horst K. )
Das Beste ist wer nie verlor, im Kampf des Lebens den Humor (Bankinschrift irgendwo im Allgäu)
Zitat von ExpressKalkuliert sind pro Spiel rund 11000 Zuschauer. Bei bisher erst 4200 abgesetzten Dauerkarten müssen also pro Spiel rund 7000 Tageskarten verkauft werden. Eichin: „Wir hoffen, dass uns die Fans nicht im Stich lassen.“
Mutig, sehr mutig. Hoffen wir für alle Beteiligten, dass das gut geht...
Das stimmt, aber im Normalfall sollte dieser Schnitt erreichbar sein! Zumal der FC seinen Fans derzeit nett formuliert nur wenig bietet, Tendenz weiter abnehmend!
🦈 & 🦁 Kölner Haie & Löwen Frankfurt ... mehr Hobby braucht man nicht! 🦈 & 🦁
Drei Spieltage ist die Saison 2009/10 für den KEC mittlerweile alt. Nach geglücktem Auftakt spricht der Kapitän über alten und neuen Druck, große und kleine Veränderungen sowie Dinge, an denen noch gearbeitet wird.
Neue Saison, neuer Coach, neuer Kapitän. Haimspiel.de traf Mirko Lüdemann nach dem Freitagstraining in der Sportsbar der Haie.