Mannix erstmal super Arbeit, un danke für das filetieren der Nachrichten.
Wenn man sich die Presseberichte mal in Ruhe durchliest, müsste jedem halbwegs vernünftigen Fan klar sein das man in Frankfurt mit Hockey nicht reich wird.
Und auch die lieben Fans unserer Rivalen müssten erkennen, das die Lions eben nicht in den Milionen schwimmen.
Auch wenn das bei der einen ode randeren Vertragsauflösung oder Verhalten der Löwen, angenommen werden kann.
Natürlich wurden und werden Fehler gemacht, wichtig ist irgendwann mal daraus zu lernen.
Zitat von ToniRaubal im Beitrag #200Ich kann zumindest mit bestem Wissen und Gewissen behaupten, dass die zitierten Presseartikel bzgl. Privatvermögen von Herrn Schneider so nicht korrekt recherchiert wurden.
In welchem Artikel war die Rede von S.Schneiders „Privatvermögen”? Ich hatte lediglich gelesen, dass die Verbindlichkeiten seine persönliche Investitionsbereitschaft überstiegen.
Aus diesem Grunde wurde ja die so genannte „SSD AG” gegründet, um den vermeintlich angehäuften Schuldenberg unter G.Schröders „Ägide” auf mehrere Schultern zu verteilen – u.a. hier nachzulesen (man achte auf das Foto).
Zitat von ToniRaubal im Beitrag #200Über das Handeln von G.Schröder gibt es tatsächlich widersprüchliche Aussagen, Tatsache ist jedoch, dass er einen insolventen Verein übernommen hat und dieser noch viele Jahre existierte. Und nur durch Schulden anhäufen geht das eben nicht!
Schulden anhäufen ging eben doch – über „Dritte” (siehe obiger FR-Artikel). Und G.Schröder hat m.E. keinen insolventen Club übernommen – lediglich einen mehr oder minder „verschuldeten” (die Rede damals war von etwas mehr als 1 Mio. DM). Und ja: Hätten G.Schröder & Co. (C.Wisser, B.Reisch u.v.m.) diese Altlasten nicht getilgt, wäre zwangsläufig ein Konkurs die Folge gewesen – selbst dann, wenn’s nur ein paar Tausend DM gewesen wären.
Auch war G.Thomas nicht allein verantwortlich für diese GmbH-Schulden seit 1994/95 (sie war „nur” unfähig als GF), sondern nach meinem Kenntnisstand auch Claus Wisser. Diese beiden Gesellschafter hielten damals je 40 Prozent Anteile an den Lions. Selbst zuvor (in der Zeit von B.Sturm – letzter Vereinsvorstand in der Saison 1993/94) wurde „über den Verhältnissen gelebt”. Lediglich in der Premiere-Saison 91/92 erwirtschaftete Langela & Co. Gewinn. 1992/93 wurde angeblich nur eine „schwarze Null” verbucht, denn die Spielergehälter (inkl. „Boni”) überstiegen teilweise sogar die der 1. Bundesliga (gemäß Interview mit Engelbert Grzesiczek in der EHN vor ein paar Jahren). Darin war (auf Seite 3 – „Starting 6”) zu lesen, dass er noch nie zuvor soviel Geld verdient hätte wie in Frankfurt – und das in der Oberliga bzw. 2.Bundesliga.
Last but not least: Erfolgreiches (Erstliga-) Eishockey ist und bleibt kostenintensiv und ist ohne Mäzene, ausreichend zahlungswilliger Sponsoren sowie einer sehr großen (und zufriedenen) Fan-Gemeinde nicht zu finanzieren bzw. am Leben zu halten. Deswegen gilt auch den „neuen” (aktuellen) Verantwortlichen mein Dank und Respekt fürs bisher Geleistete. – Nun, so neu im Eishockey-Business sind Krämer, Stracke und „Hintermänner” (B.Reisch, M.Scholze usw.) ja auch wieder nicht – sei’s drum ... ;-)
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.
Zitat von ToniRaubal im Beitrag #200Ich kann zumindest mit bestem Wissen und Gewissen behaupten, dass die zitierten Presseartikel bzgl. Privatvermögen von Herrn Schneider so nicht korrekt recherchiert wurden.
In welchem Artikel war die Rede von S.Schneiders „Privatvermögen”? Ich hatte lediglich gelesen, dass die Verbindlichkeiten seine persönliche Investitionsbereitschaft überstiegen.
Aus diesem Grunde wurde ja die so genannte „SSD AG” gegründet, um den vermeintlich angehäuften Schuldenberg unter G.Schröders „Ägide” auf mehrere Schultern zu verteilen – u.a. hier nachzulesen (man achte auf das Foto).
Ähm ja und die SSD AG hatte ihr Geld nochmal woher? Eine eierlegende Wollmilchsau hatten Sie jedenfalls nicht bilanziert. Und wie gesagt, die Presseartikel, die du verlinkst und ordentlich zusammengefasst hast sind gut und schön. Aber auch Journalisten wissen nicht immer alles. Da ich in das Insolvenzverfahren der Lions Einblick hatte, kann ich sagen, dass da viel geschönt oder falsch dargestellt ist. Der schlimmste Schwachsinn ist dein Zitat aus der FAZ " Gerd Schröder und seine Entourage, die bis vor zwei Jahren bei den Lions das Wort führten, häuften Schulden an und bedienten sich zu allem Überfluss am Vermögen des Klubs". Das ist sowas von krachend falsch, dass es einen fast aushebt beim lesen. Was deine Allgemeineinschätzung zu Eishockey und Geld verdienen angeht bin ich übrigens voll bei dir.
ZDF, Die Anstalt 29.04.2016: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass etwas aus Österreich kommt, was gleichzeitig erfolgreich und widerlich ist: Hitler, Haider, Red Bull..."
Für alle Finanzexperten, Besserwisser, Verschwörungstheoretiker oder einfach nur interessierte sind im Bundesanzeiger die neuen Bilanzen einsehbar. Dabei wurde das Geschäftsjahr 1.5.14 bis 30.4.15 komischerweise übersprungen, aber das ist in der bereits ebenfalls veröffentlichten Bilanz für den 1.5.15 bis 30.04.16 enthalten. 2014/2015 demnach ein Gewinn von 100.000 Euro und im abgelaufenen Jahr 2015/16 ein Verlust von 11.700 Euro.
Tja, die Zahlen sind für alle Verschwörungstheoretiker ein Desaster.
Die Kapitalerhöhung der Gesellschafter wurde vollständig einbezahlt (ansonsten müsste die ausstehende Einzahlung als ausstehende Forderung der GmbH ggü. den Gesellschaftern in der Bilanz gesondert ausgewiesen werden müssen). Die Gesellschafter haben Wort gehalten.
In der Saison 2014/15 wurde ein ordentlicher Gewinn erzielt und eben keine Null. Knapp 12 T€ Verlust in der Saison 2015/16 sind in Ordnung. Die schwarze Null wurde kanpp verfehlt.
Und zum 30.4.2016 war der Bargeldbestand (411 T€) deutlich höher als die kumulierte Summe der Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Die GmbH ist also voll liquide.
Die Eigenkapitalquote im Verhältnis zur Bilanzsumme liegt bei rund 28,7%. Ein sehr sehr guter Wert. Von dieser EK Quote sind z.B. alle deutschen Geschäftsbanken Lichtjahre entfernt
Alles in allem sehr beruhigende Zahlen. Alles im Lot.
Allen Ungeduldigen sei gesagt: Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Zitat von ozhockey im Beitrag #206 Nur die Bürgschaftsstory lässt sich daraus nicht wirklich ableiten oder sinnvoll interpretieren...
Das ist richtig. Hier hoffe ich auf eine Aussage im Rahmen des Fangesprächs und/oder der PK zur Saisoneröffnung. Das die Löwen die Bilanzzahlen der abgelaufenenen Saison so schnell veröffentlicht haben ist neu, und ist für mich ein erstes Indiz einer geänderten Kommunikation. Zumindest für die schnelle Veröffentlichung der Geschäftsszahlen gibt es von mir ein Daumen hoch, denn dies ist nicht selbstverständlich. Einen Jahresabschluss (mit all den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers) in nicht mal 6 Wochen "durchzuprügeln" ist sehr arbeitsintensiv. Auch dies sollte man mal anerkennend erwähnen.
Allen Ungeduldigen sei gesagt: Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Beim Anblick der Zahlen stellt sich unter anderem die Frage, weshalb von oberster Stelle ein "negatives Ergebnis im sechsstelligen Bereich" für die abgelaufene Saison verkündet wird, wenn dieses dann laut Bilanz 11.000 EUR beträgt. Hat man den Überblick über die eigenen Zahlen verloren oder ist der Unterschied zwischen fünf- & sechsstelligen Zahlen nicht geläufig?
Das unnötige und voreilige Herausposaunen von Halbwahrheiten hat seit der "Mupped Show" weiterhin Tradition. In Sachen Glaubwürdigkeit erweist sich die Führung damit ein um das andere Mal einen gewaltigen Bärendienst.
Zitat von Dougman im Beitrag #208Hat man den Überblick über die eigenen Zahlen verloren oder ist der Unterschied zwischen fünf- & sechsstelligen Zahlen nicht geläufig?
Wahrscheinlich hat das verkloppen der Ausrüstung von Tyler Plante mehr eingebracht, als man zunächst angenommen hat. Und da man ihm ja auch noch beschissen hat, viel das Ergebnis einfach besser aus, als gedacht.
Zitat von Dougman im Beitrag #208Beim Anblick der Zahlen stellt sich unter anderem die Frage, weshalb von oberster Stelle ein "negatives Ergebnis im sechsstelligen Bereich" für die abgelaufene Saison verkündet wird, wenn dieses dann laut Bilanz 11.000 EUR beträgt. Hat man den Überblick über die eigenen Zahlen verloren oder ist der Unterschied zwischen fünf- & sechsstelligen Zahlen nicht geläufig?
Ich habe schon oft erlebt dass die BWA vor Abschlussbuchungen zum Bilanzstichtag ein deutlich anderes Ergebnis ausgewiesen hat als der endgültige Jahresabschluss.
. . "There was a time where every city had their own ice gang, and thousands would show up to watch them all duke it out in giant arenas. We aim to bring those days back!"Goalie Ledoux
Zitat von Dougman im Beitrag #208Beim Anblick der Zahlen stellt sich unter anderem die Frage, weshalb von oberster Stelle ein "negatives Ergebnis im sechsstelligen Bereich" für die abgelaufene Saison verkündet wird, wenn dieses dann laut Bilanz 11.000 EUR beträgt. Hat man den Überblick über die eigenen Zahlen verloren oder ist der Unterschied zwischen fünf- & sechsstelligen Zahlen nicht geläufig?
Ich habe schon oft erlebt dass die BWA vor Abschlussbuchungen zum Bilanzstichtag ein deutlich anderes Ergebnis ausgewiesen hat als der endgültige Jahresabschluss.
was wiederum meine These bestätigt, dass es vollkommen überflüssig ist, seitens der Geschäftsführung ein Ergebnis zu nennen, was kurze Zeit später schon wieder dahin schmelzen kann...
Erinnert euch mal zurück an Schröder-Zeiten, wie er zum Erhalt der Lizenz die Schulden hin- und hergeschoben hat. Ich vermute, hier passiert(e) nichts anderes.
Zitat von Dougman im Beitrag #211 was wiederum meine These bestätigt, dass es vollkommen überflüssig ist, seitens der Geschäftsführung ein Ergebnis zu nennen, was kurze Zeit später schon wieder dahin schmelzen kann...
Die BWA bildet u.U. operative Ergebnis besser ab als die Bilanz.
So wurden bspw. wohl im Rahmen der Abschlussbuchungen die Rückstellungen gegen über den Vorjahreswerten angepasst, von 157.327,96 auf 108.900,00 erzeugt einen "Ertrag" von 48.427,96 in der Bilanz zum 30.04.2016.
. . "There was a time where every city had their own ice gang, and thousands would show up to watch them all duke it out in giant arenas. We aim to bring those days back!"Goalie Ledoux
Für mich wirft die Bilanz mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Aber der Zweck wurde ja erreicht. Die Dauerschönredner (Gegenstück zu den Verschwörungstheoretikern) feiern! Tatsächlich positiv ist, dass die Geser ihre Einlage offensichtlich erbracht haben.
ZDF, Die Anstalt 29.04.2016: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass etwas aus Österreich kommt, was gleichzeitig erfolgreich und widerlich ist: Hitler, Haider, Red Bull..."
Zitat von ToniRaubal im Beitrag #214Für mich wirft die Bilanz mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Aber der Zweck wurde ja erreicht. Die Dauerschönredner (Gegenstück zu den Verschwörungstheoretikern) feiern! Tatsächlich positiv ist, dass die Geser ihre Einlage offensichtlich erbracht haben.
Wenn dir die Bilanz mehr Fragen aufwirft als beantwortet würde ich sagen, dass du in Mathe wohl nicht besonders aufmerksam warst.
"Wir haben viel gemeinsam, die gleiche Erde, die gleiche Luft, den gleichen Himmel. Vielleicht sollten wir damit anfangen, darauf zu schauen, was wir gemeinsam haben anstatt immer nur danach zu suchen, was uns unterscheidet. Wer weiß?"
Doch, sehr gut sogar. Aber labers dir ruhig weiter schön in deiner Welt. Ich finde die Frage von Dougman hat halt seine Berechtigung, auch wenn sich dir dieser Widerspruch höchstwarscheinlich nicht erschließt.
ZDF, Die Anstalt 29.04.2016: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass etwas aus Österreich kommt, was gleichzeitig erfolgreich und widerlich ist: Hitler, Haider, Red Bull..."
Dougman
Beiträge:
20.06.2016 12:13
#217 RE: Budget, Etat und sonstige Rechenspiele um verschwundene Millionen oder die Gelddruckmaschine Eishockey
Die Bilanz ist erstmal überraschend gut. Ich zähle mich weder zu den Nörglern noch zu den Schönrednern, sondern habe lediglich bislang die bisherigen Bilanzen gesehen und 1&1 zusammengezählt, was unsere eigene Führung zu vermelden hatte. Unterm Strich bin ich natürlich erleichtert, dass die finanzielle Lage erstmal keine Befürchtungen einer anstehenden Pleite oder eines existenzbedrohenden Engpasses nährt.
ABER: Als ehemaliger Aktienanalyst weiß ich: Wichtig ist immer der Ausblick. Und da muss man so ehrlich sein und folgende Punkte aufführen:
- wir haben trotz sehr guter Zuschauerzahlen und zwei Play-off Heimspielen ein Minus eingefahren - für die anstehende Saison muss mit einem Rückgang der Zuschauerzahlen gerechnet werden - durch das Ende der Kooperation mit Nürnberg müssen wir weitere Spieler vepflichten, die Geld kosten - (Teure) Spieler wie Sparre wollte man los werden, hat jedoch nicht funktioniert.
Fazit: Die Löwen müssen auf der Einnahmenseite größere Zahlen generieren. Sei es über Sponsoring, Geldgeber etc. Ansonsten ist ein größeres Minus in der kommenden Saison unter den aufgeführten Umständen unausweichlich.
PS: Ich bin sehr froh, diese Zahlen gesehen zu haben, denn mir ist ein wirtschaftlich gesundes Fortkommen der Löwen sehr wichtig und eine Herzensangelegenheit. Manche User scheinen dem Verein schaden zu wollen, davon distanziere ich mich ganz klar. Ich hoffe lediglich inständig auf eine Verbesserung von Kommunikation, Einnahmen und einigen Verhaltensweisen.
Wichtig wird sein, auch in Zukunft solide zu arbeiten. Das bedeutet das man keinen Aufstiegsharakiri macht, und auch in Sachen Verträge in Zukunft etwas mehr Bedacht an den Tag legt. Denn jeden aufgelösten Vertrag ohne entsprechende Klausel, kostet weiterhin Geld.
Ich habe weiterhin die Hoffnung,das über kurz oder lang noch der ein oder andere Geldgeber dazu kommt. Wurde doch leider in der Vergangenheit, viel verbrannte Erde hinterlassen.
Nur wenn man beharrlich bleib und nicht über seine Verhältnisse lebt, ist das Hockey langfristig zu erhalten. Es wird für nichts in Frankfurt schnelle Lösungen geben,auch wenn sie das viele wünschen.
Die Löwen haben auch am 26.4. bekannt gegeben, dass 200 Dauerkarten verkauft wurden. Das macht auch eine mittlere 5stellige Zahl, die zumindest im Umlaufvermögen auftauchen müsste, aus.
Nur, soweit die Dauerkarten auch schon bezahlt wurden zum 30.04., Buchung : Bank an pRAP.
Erhöht die Bilanzsumme zum 30.04., hat aber keine Einfluss auf den Gewinn zum 30.04.
. . "There was a time where every city had their own ice gang, and thousands would show up to watch them all duke it out in giant arenas. We aim to bring those days back!"Goalie Ledoux
Also ich freue mich sehr über die guten Zahlen und würde sagen die Leitung der LF GmbH hat einen guten Job gemacht. Damit sehe ich der nächsten DEL 2 Saison optimistisch entgegen. Ich würde gerne wirklich aus reiner Neugier eine laienhafte Frage stellen und vielleicht hat ja ein Fachmann Lust mir diese zu beantworten. Wenn eine GMBH ca. 300 T Euro Verbindlichkeiten hat, und 400 T Euro in Bar auf der Bank, warum löst man diese Verbindlichkeiten nicht ab? Steuerliche Gründe? Sind Verbindlichkeiten billiger als Festgeld? Dankeschön schon mal vorab :-)
@Lemmy Louder: dies kann unter anderem daran liegen, dass es sich bei den Verbindlichkeiten um einen länger laufenden Kredit handelt. dieser kann nicht so einfach abgelöst werden, da eine vorzeitige Auflösung - Vorfälligkeitszinsen auslösen würde. Zudem sollte eine GmbH immer ein wenig Geld auf der hohen Kante / Bar oder auf einem Konto haben, um nicht in Liquiditätsprobleme zu kommen. Verbindlichkeiten sind ja erstmal nix negatives.
Frankfurt / Bremerhaven / Anaheim meine Vereine zum Glück :-)
Zitat von Lemmy Louder im Beitrag #221Also ich freue mich sehr über die guten Zahlen und würde sagen die Leitung der LF GmbH hat einen guten Job gemacht. Damit sehe ich der nächsten DEL 2 Saison optimistisch entgegen. Ich würde gerne wirklich aus reiner Neugier eine laienhafte Frage stellen und vielleicht hat ja ein Fachmann Lust mir diese zu beantworten. Wenn eine GMBH ca. 300 T Euro Verbindlichkeiten hat, und 400 T Euro in Bar auf der Bank, warum löst man diese Verbindlichkeiten nicht ab? Steuerliche Gründe? Sind Verbindlichkeiten billiger als Festgeld? Dankeschön schon mal vorab :-)
1. Liquidität vs. EK Liquidität und Eigenkapital sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ein Unternehmen kann aus zwei Gründen scheitern: a) Es hat kein Eigenkapital mehr und ist damit überschuldet. b) Es hat kein Cash mehr und kann seine Zahlungen nicht mehr leisten = Insolvenz. Ergo braucht man beides: Cash UND Eigenkapital
2. Schulden = negativ? Nein. Schulden werden häufig als etwas Negatives angesehen. Das ist jedoch nicht korrekt. Ganz im Gegenteil, es empfiehlt sich ein Unternehmen mit einem gewissen Verschuldungsgrad zu betreiben. Und zwar aus dem Grund, da Eigenkapital in der Regel teurer ist als Fremdkapital. Selbst Apple hatte über 100 Milliarden Bar in der Kasse und hat dennoch über Anleihen neue Schulden aufgenommen um seine optimale Verschuldungsstruktur beizubehalten.
3. Fristigkeit. Cash ist King. Mit Cash kannst du jederzeit Zahlungen leisten und anfallende Forderungen begleichen. Aber in dem Fall sieht man ja nicht, welche Fristigkeit die Verbindlichkeiten haben. Sprich: Wären diese Verbdinlichkeiten ein Überziehungskredit auf dem Kontokorrent-Konto mit 14% Zinsen in Höhe von 100.000 EUR, dann wäre es ziemlich unsinnig, diesen nicht direkt durch Einzahlungen zu tilgen. Ich gehe jedoch davon aus, dass diese Verbindlichkeiten eine gewisse Fristigkeit haben (z.B. 1 Jahr Restlaufzeit) und damit auch erst nach Ablaug dieser Frist getilgt werden (können).
4. Verbundlichkeiten sind nicht Verbindlichkeiten Unter diese Posten kann sich sehr viel verbergen. Um deine Frage zu beantworten müsste man diesen Bilanzposten "aufklappen" um zu sehen, was genau sich dahinter verbirgt. Es sind nicht nur klassische "Schulden", sondern können auch Zusagen oder Eventualverbindlichkeiten etc sein.
Eine Bilanz ist ja erst einmal eine Stichtagsbetrachtung - und wenn Verbindlichkeiten schlicht noch nicht fällig waren, dann werden diese als Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Um wirklich beurteilen zu können ob die Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag hätten reguliert werden können, müsste man eine Einzelfallanalyse betreiben. Aber ich kenne kein Unternehmen, das zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten in Höhe von Null ausweist. Und bevor jemand der Ansicht ist, ich hätte keine Ahnung wovon ich rede: beruflich erstelle und prüfe ich Abschlüsse.