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Hooked on a feeling....oder der mitgefühlte Versuch eines Saison-Rückblicks (Part 5)

Der Oktober 2010 sollte zu einem „Goldenen Oktober“ für die jungen Löwen werden.

Nach dem Sensationsauftakt vor großer Kulisse gegen die gerupften Chicken aus dem Sauerland wachte auch die Medienlandschaft rund um Frankfurt aus ihrem Dornröschenschlaf auf, die ersten zögerlichen Spielberichte in den Printmedien folgten und auch das Fernsehen deutete an, dass in Frankfurt das Eishockey noch oder auch wieder am Leben ist.

Blacky und Co. wurden viel herumgereicht, über Nacht aus den erdnusskauenden Sofaguckern nun kleine Fernsehstars, die nun selbst VOR den Kameras und Mikrofonen Rede und Antwort stehen sollten. Kein leichtes Unterfangen für die Jungs, die gestern noch hinter der Umrandung im Stehblock A als Zuschauer der großen DEL-Stars standen, aber auch dieses neue Feld betraten die Boys mit dem ihnen eigenen Geschick und amateurhafter Professionalität, was sich nicht immer unbedingt widerspricht.

Auch das folgende Heimspiel sollte wieder vor große Kulisse stattfinden, erneut über 4.000 Zuschauer waren wohl nach dem ersten Spiel und dem Dargebotenen so begeistert, dass sie sich das Spiel gegen die Neuwieder Freunde nicht entgehen lassen wollten.

Die Daheimgebliebenen werden ihr Nichterscheinen sicher später bereut haben, denn der Abend brachte absolutes Hollywood-Flair in die stimmungsvolle Halle. Dieses Mal war es jedoch nicht unbedingt der sportliche Glanz, der in dieser doch recht einseitigen Partie in die gut gefüllte Eissporthalle einzog, eher die One-Man-Show eines zweibeinigen und schlittschuhlaufenden Eis-Hooligans zog die Massen in ihren Bann.

Die Neuwieder No. 44 bemühte sich in den 60 Minuten die Neuverfilmung der „Rambo“-Reihe und deren Erfolgsteile 1-4 optimal mit Leben zu erfüllen, seine Oscar-verdächtigen Bemühungen hatten zwar wenig mit unserem geliebten Sport zu tun, sorgten aber für viel kurzweiliges Entertainment bei den Besuchern. Selbst die Gutbetuchten im Block E, der ansonsten mehr durch Cartierbehaftete und gutriechende „See-me“-Eventies besticht, ließ Kai Schmitz an den Freigetränken des Löwen-Käfigs erfolgreich und becherweise teilhaben.

Für das folgende Freitags-Spiel gegen Troisdorf, die von den meisten Experten als die stärkste Mannschaft der Regionalliga eingestuft wurden, hatte sich sogar das Hessische Fernsehen angesagt, die in einer LIVE-Schaltung vom explosionsartigen Boom in Frankfurt berichten wollten. Eine kleinere bis mittelschwere Sensation für diesen Sender, der ansonsten ziemlich wahllos vom „Rhytmischen Erdbeerpflücken“ bis zum „Hamsterweitwurf“ eher sogenannten Randsportarten als den publikumsträchtigen Highlights gebührenpflichtige Beachtung schenkt.

Nun, es sollte denn so sein……und just in dem Moment als die HR-3-Crew auf Sendung in ihrem Einschaltquoten-Renner, der „Hessenschau“ ging, fiel das 1:0 für die Löwen. Und wiederum durch den „permanent-Vordrängler“ und No. 1 Torschützen Blacky Schwarzer. Auch Monate später bestätigte dieser mir, dass dies wirklich nicht so mit dem Regisseur des Fernsehteams abgesprochen war. Leise Zweifel blieben mir gutgläubigem Thomas dennoch, denn die Dramaturgie des Abends hätten die ca. 800.000 Seher an ihren heimischen HD-Flatscreens nicht besser erhalten können.

Die Troisdorfer, die wohl kein „i“ sprechen können, lagen plötzlich und nicht unverdient 5:2 vorne, eher unser Team zu einer Energieleistung der besonderen Art ansetzte. In diesem Spiel war zum wiederholten Male die mannschaftliche Entschlossenheit des kompletten Teams zu spüren, die Gegnern mit weitaus „mehr Talent“ das Leben schwer machen konnte und mir schon damals die Hoffnung auf ein positives Erreichen des Saisonziels „Aufstieg“ gab. Aus dem fast uneinholbar erscheinenden 2:5 wurde Sekunden vor Schluss der Ausgleich herbei gearbeitet, der die beiden Teams in das Penalty-Schießen bringen sollte. Dort waren dann Manuel Murgas - der den verletzten Ilja Doroschenko glänzend vertrat und keinen Penalty passieren ließ – und Bene Peters verantwortlich für den grenzenlosen Jubel der Eishockey-Enthusiasten. Benedikt mutierte nach seinem verwandelten Strafschuss zum „Local Hero“ des Abends, nachdem er sich aus den feiernden Klauen seiner herbeigeeilten Teamkollegen befreit, nein….gerettet hatte.

Zufriedene Gesichter allerorten….nur die Fernsehzuschauer vom HR3 mussten sich nach der zweiten Live-Schaltung gegen 22.00 Uhr etwas trollen, da es zu diesem Zeitpunkt noch nach einer klaren Niederlage der Löwen aussah. Hier hatte die gutgemeinte Regie unserer Jungs dann doch “versagt“, die aber die Zuhause-Gebliebenen mit einer telegenen Botschaft versah:
„Schaut bei uns doch mal in der Halle vorbei….denn hier ist die Oper erst zu Ende, wenn die dicke Dame aufgehört hat zu singen…..“



(Fortsetzung folgt…)

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Veröffentlichung: 27.04.2011 00:26
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