Dichtes Schneetreiben herrscht in den ersten Dezembertagen 2010 in Frankfurt. Schneeglatte Fahrbahnen und eisige Wege lassen jedes wollige Gefühl in diesen kalten Tagen eigentlich vermissen. Mir macht das Wetter überhaupt nichts aus, ich schwebe auf einer eisfreien rosaroten Wolke, die zwei Namen trägt: Trevor Erhardt und Jukka Tammi.
Gestern haben die Löwen auf ihrer Homepage die Anwesenheit zweier verdienter Spieler als Ehrengäste zur feierlichen Enthüllung des neuen Logos am 12.12. avisiert. Von einer „Legende“ und einem tollkühnen Fänger war dort die Rede und ich tippte sofort und ohne zu zögern auf Trevor und Jukka……BINGO!!!.....100 Punkte….Und dies nicht, weil ich es wusste oder es mir gar „ein Vögelchen geflüstert“ hatte, sondern weil ich es einfach wollte. Das Idol meiner frühen Eintracht-Eishockey-Anfänge plus der Penalty-Killer aus Finnland…..unfassbar!
Bei Trevor – mit dem mich eine spezielle Vergangenheit verbindet (s. Trainingsblog vom 8.12.2010 „Trevor´s coming home“) - gerate ich direkt in wehmütiges Schwärmen und denke an eine nostalgisch anmutende längst vergangene Zeit, als das Hockey noch „old-fashioned“ war und nicht von eitlen und selbstsüchtigen Funktionären seiner eigendynamischen Schönheiten und kraftvollen Energien beraubt wurde.
Mir fallen großartige Menschen und gute Freunde aus dieser Zeit ein, die nicht mehr unter uns weilen. Tolle Jungs und wunderbare Typen, die jetzt im Eishockey-Himmel auf das neue Frankfurter Wunder herab schauen werden. Die wären jetzt alle furchtbar stolz auf dieses junge Team, was sich so bravourös in diesen Tagen schlägt…der Günther, der Jerzy, der Stefan und wohl auch der Gerd….
Auch die Sponsorenwelt hat diesen neuen und unverbrauchten Stolz inzwischen bemerkt und nimmt wieder regen Anteil am Frankfurter Eishockey-Geschehen. Unser Ex-Spieler Jan Langela soll mit seiner Agentur ein tolles und aggressives Logo kreiert haben, wie einige Kumpels eifrig berichten, die bei der Beflockung der ebenso neuen Trikots anwesend waren.
Die Tickets für das Spiel gegen Neuwied finden schon im Vorverkauf reißenden Absatz, so dass wir mit einem neuen Zuschauerrekord jenseits der 5.000 rechnen dürfen. Die Stadt Frankfurt stattet zudem ihre Mitarbeiter rund um das Rathaus mit Karten für das Match aus, Sportdezernent Frank erklärt somit seine „neue Liebe“ für das manches Mal eher stiefmütterlich anmutende Betragen der selbsternannten „Sportstadt Frankfurt“.
„Neu“ ist wohl DAS Un-Wort dieser Tage, so dass mit dem Gegner vom Sonntag, dem Schmitz –Team aus NEUwied, der richtige Partner eingeflogen wird. Eingeflogen werden auch unsere Eis-Helden Jukka und Trevor und ich hoffe, dass die Beiden rechtzeitig zum großen Tag anreisen können, wie es die aktuelle Schnee- und Wetterlage dieser Tage mit vielen Flugausfällen rund um die Mainmetropole eher nicht erwarten lässt.
„Neu“ sind auch zwei Spieler, die sich im „Try-out-Casting“ unter den kritischen Blicken von Bresl, Ilja und Andrej durchgesetzt haben: Der Holländer Natte und das bayerische Urviech Maxe Seyller wussten nicht nur uns Trainingsgästen zu gefallen, sondern sie haben sich einen Vertrag für den Rest der Saison regelrecht und engagiert erarbeitet.
Bevor es zum historischen Match gegen die Neuwieder jedoch kommen sollte, stand zunächst einmal die vermeintliche Pflichtübung im nasskalten Zelt von Netphen auf dem Spielplan. Hier feierte Jay-Jay Natte gleich ein vielversprechendes Debut und mutierte mit seinem Winning-goal-Strafschuss nach dem gefühlten 60. Penalty und der zuvor unentschiedenen Spielzeit zum „Helden des Abends“ und neuen Publikumsliebling. Die „Tulpen aus Amsterdam“ waren an diesem Abend zwar noch nicht geboren, aber das fröhliche „Höpp-Holland-Höpp“ der wieder zahlreich mitgereisten Frankfurter ließen ein erstes strahlendes Lächeln auf dem Gesicht unseres Wohnwagenfahrenden Freundes aufblitzen.
Auch das Löwen-Team integrierte sofort und neidlos den ersten bezahlten Neuling in seine homogene und funktionierende Gemeinschaft, ein immens wichtiger Faktor für den weiteren erfolgreichen Verlauf der Saison.
Noch im Fan-Bus auf der Sauerlandlinie verabredeten wir Eishockey-Nostalgiker uns für den Sonntag zu einer äußerst frühen Uhrzeit, um den minutiös geplanten Verlauf des „Opening Acts“ ja in voller Länge, LIVE und unplugged mit zu bekommen.
Ein dicker Kloß saß bei mir schon damals im Halse, an den Zeitpunkt denkend, zu dem Rüdiger die „Helden von einst“ aufrufen würde….
(Fortsetzung folgt……)
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