Ergänzend zu meinem Beitrag „Hallen & Tickets“ möchte ich noch einige längst überfällige Anmerkungen loswerden. Danach verschone ich Euch mit meiner „Besserwisserei“ – versprochen ;-)
Bereits seit einer halben Ewigkeit wollte ich zu den immer mal wiederkehrenden negativen Meinungen bzgl. diverser Standorte meinen Senf dazugeben … jetzt bot mir das „Sommerloch“ endlich die Gelegenheit dazu.
Nachfolgende Zitate nutze ich lediglich als Beispiele für all die anderen abwertenden Beurteilungen, die im Laufe der Zeit hier im Board zu lesen waren – also @Blockwart, bitte nicht persönlich nehmen, wenn u.a. Dein Beitrag dafür herhalten muss:
Zitat von Robin Doyle#7 im Beitrag Mulifunktionsarena - Bembeldome
Bevor jetzt wieder Totschlagargumente, wie z.B. "die Halle ist zu klein" kommen... Stimmt einfach nicht. Fragt in Iserlohn, Bremerhaven oder auch Ingolstadt nach...
Zitat von Blockwart im Beitrag Mulifunktionsarena - Bembeldome
Mir fallen jetzt auf Anhieb nur Straubing und Iserlohn ein, die mit noch verstaubteren Hallen unterwegs sind.
Statt „Totschlagargumente“ halte ich jetzt viel lieber ein „Plädoyer“, insbesondere für die angeblich „verstaubten Hallen“.
Diejenigen, die nach wie vor die Eissporthallen in Iserlohn und Straubing „schlecht reden“, waren anscheinend noch nie oder zumindest sehr lange Zeit nicht vor Ort und hatten wohl zudem keinerlei (überregionale) Pressemeldungen zu beiden Spielstätten gelesen.
Die zuvor genannten Hallen sind im Laufe der letzten Jahre nämlich wahre „Schmuckkästchen“ geworden und haben gegenüber den Neubauten – z.B. in Bremerhaven und Ingolstadt – den Charme einer klassischen Eissporthalle trotz Umbauten und Videowürfel nie verloren.
Auch die Aussage, dass die Hallen in Bremerhaven und Ingolstadt im Vergleich zu unserer ESH zwar moderner, jedoch „kleiner“ seien (die Wolfsburger Spielstätte wird dabei meist übersehen), ist einerseits zwar korrekt (Kapazität), andererseits hinkt dieser Vergleich gewaltig, weil die dortigen VIP-Bereiche (Lounge und Logen) wesentlich mehr Einnahmen ermöglichen als in Frankfurt das geringe Plus an „normalen“ Sitz- und Stehplätzen.
Unsere Eissporthalle hat gegenüber den zuvor genannten leider einen nur sehr „beschränkten“ VIP-Bereich – es gibt nur eine einzige Mini-Loge („
Event-Loge“ für max. 30 Personen) und nicht ausreichend genug Plätze im E-Block (VIPs werden auch in den Blöcken D und F „untergebracht“). Was allerdings noch viel wichtiger ist: Es gibt keine VIP-Lounge
in der Halle, die es dieser zahlungskräftigen Kundschaft ermöglichen würde, das Spiel live verfolgen und nebenbei geschäftliche Kontakte pflegen zu können.
Stattdessen müssen in Frankfurt die VIPs in den Drittelpausen sowie nach Spielende bei Wind und Wetter die Halle verlassen. So manch auswärtige „sehr wichtige Personen“ behaupten doch tatsächlich, man bräuchte in Frankfurt Gummistiefel und Regenschirm wenn’s regnet oder schneit, es sei denn, man verzichtet auf Speisen und Getränke in der „einzigartigen Atmosphäre der
Löwen-Lounge“ und verbleibt in der Halle auf seiner Sitzschale aus Hartplastik. – Da wird sich so manch ein VIP bestimmt schon gefragt haben, ob ihm dieses „Erlebnis“ in Frankfurt tatsächlich das fünf- bis zehnfache gegenüber einer normalen Eintritts- bzw. Dauerkarte wert ist.
Um das „Miesmachen“ unserer Spielstätte abzurunden: In den letzten Jahren wurde immer mal wieder behauptet, dass die Löwen Frankfurt für den Spielbetrieb in der Eissporthalle nur eine Ausnahmegenehmigung für zwei Jahre von der DEL bekommen würden (Stichwort: „infrastrukturelle Mängel“). Ob das auch der aktuelle Stand ist ... keine Ahnung?! Ich kann es mir jedenfalls vorstellen und einige „DEL-Insider“ ebenfalls (
klick).
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Doch nun zu den beiden „verstaubten“ und vermeintlich kleinen Hallen der DEL.
Iserlohn (Eissporthalle am Seilersee):
Zunächst ein Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2010 (
klick) – Zitat:
„750 der bis zu 5.000 Zuschauer können die Heimspiele in den insgesamt vier VIP-Bereichen der Eissporthalle Iserlohn verfolgen. Bei einem Listenpreis von 4.400 Euro für ein Saisonticket entfallen dadurch 35 bis 40 Prozent der jährlich rund 5,4 Millionen Euro Umsatz auf das Geschäftsfeld VIP-Ticketing.“Mittlerweile wurde der VIP-Bereich auf ca. 1.000 Plätze erweitert. Das Saisonticket dürfte nach über 12 Jahren jetzt mindestens 5.000 Euro kosten. Wer rechnen kann, wird zu dem Ergebnis kommen, dass diese Einnahmen bereits einen Großteil des Roosters-Gesamtetats abdecken.
Zum Schluss noch ein paar „Eindrücke“ vom Roosters VIP- und Gastro-Bereich:
klick und
klick. Wer noch mehr Fotos von dieser verstaubten „Eissporthalle am Seilersee“ sehen möchte, muss
hier klicken.
Straubing (Eisstadion am Pulverturm):
Vorab ein paar Bilder vom „Eisstadion am Pulverturm“ – der VIP- und Gastro-Bereich:
– Die „
Business-Lounge“
– Das „
Overtime“
– Die Fangaststätte „
Drittelpause“
Die „Eishöhle“ wurde in den letzten 20 Jahren fortlaufend modernisiert – wer’s nachlesen möchte, bitteschön:
„Die Geschichte des Straubinger Eisstadions“ (
klick / ganz nach unten scrollen) –
hier gibt’s eine Kurzfassung.
Und es wurde und wird weiter investiert:
– 2018/19:
energetische Sanierung– 2022/23:
Anbau/Erweiterung– 2023/24:
Ausbau/Vergrößerung der Business-Lounge und FangaststätteEs hat sich also vor allem in den letzten 12 Jahren auch in dieser „verstaubten“ Halle sehr viel verändert (u.a. VIP-Bereich) und aktuell wird weiter viel getan (siehe An- und Ausbau).
Erwähnenswert ist zudem, dass
27 (!)
Gesellschafter sowie über
200 Sponsoren und Partner (davon
5 Hauptsponsoren) den Straubing Tigers zur Seite stehen.
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Noch ein paar Bilder (u.a. VIP-Bereiche) der „kleinen“ Hallen-Neubauten (Städtenamen anklicken):
Ingolstadt,
Bremerhaven und
Wolfsburg. Alles Weitere zu diesen und anderen DEL-Spielstätten findet ihr in meinem Beitrag „
Hallen & Tickets“.
Das war’s! Hab’ jetzt wirklich genug Werbung für Eissporthallen außerhalb Frankfurts Grenzen gemacht. Abschließend wünsche ich uns allen eine sportlich und der Löwen-GF zusätzlich eine wirtschaftlich erfolgreiche DEL-Saison 2022/23 – trotz unserer etwas in die Jahre gekommenen ESH ... ;-)