Ob das mit den Genfer Konventionen vereinbar ist? Einen Sommer lang wird uns das genommen, was wir am liebsten haben: der Fußball. Was bleibt, sind Testspiele und Zeit für die Freundin. Das ist menschenunwürdig.
Sommerpause, ich mag dich nicht! Du bist wie das fette Kind mit den klebrigen Wurstfingern im Bus neben mir, das auf den Bildschirm tapst und fragt: Hast du da auch "Pokemon Redemption" drauf? Du bist wie eine Nacht im Fahrstuhl des Berliner Fernsehturms, steckengeblieben zwischen Erdgeschoss und erstem Stock, beschallt von der Endlosschleife "Andre Rieu spielt Klassiker von Modern Talking".
Du bist wie der ARTE-Themenabend "Gebirgssteine und ihre Herkunft", Du bist wie der Fußgängerzonen übergreifende Zusammenschluss der peruanischen Panflötenmafia mit der Gewerkschaft der veganen Didgeridoo-Spieler, Du bist wie das elfstündige Einmann-Theaterstück "Die besten Nebensätze von Elfride Jelinek", Du bist der sinnlose Marterpfahl einer Gesellschaft, die den Kirchenbesuch durch den "Doppelpass" ersetzt hat, Du bist vermutlich das letzte verbliebene Memento mori, das auch Männern zugänglich ist, Du bist lange, Sommerpause, viel zu lange. Und unbefriedigend, Sommerpause. Und nervig. Und unnötig. Und Guido westerwellig. Sommerpause: Du. Bist. Dressurreiten.
Scher dich zum Testspiel-Teufel!
Um es kurz zu machen: Ich möchte nichts mehr mit Dir zu tun haben, Sommerpause. Ich will nichts von Dir wissen, Du sollst mich nicht länger behelligen. Es war eine schöne Zeit, aber wir sind einfach zu verschieden. Wir können Freunde bleiben. Aber bitte ruf mich nicht mehr an. Ich brauche Abstand. Lass Dich am besten von Deiner Schwester trösten. Mit der Winterpause habe ich vorhin schon per SMS Schluss gemacht.