Aufatmen in der Formel 1. Das Tauziehen um das zukünftige Regelwerk und die Einführung einer Budgetgrenze hat vorerst ein Ende. Nach langen Verhandlungen hat sich die Teamvereinigung FOTA auf einen Kompromiss geeinigt, mit welchem anscheinend auch FIA-Chef Max Mosley leben kann. Konsequenz: Nach Williams werden sich auch alle weiteren neun aktuellen Teams vor Ablauf der Nennfrist am Freitag für die Saison 2010 einschreiben, wie 'Motorsport-Total.com' aus verlässlicher Quelle erfahren hat.
Der Zweistufenplan, den Mercedes bereits am Wochenende in Monaco in Gründzügen vorgestellt hatte, brachte die Teams augenscheinlich wieder auf einen Nenner. Demnach wird im kommenden Jahr eine Obergrenze von 100 Millionen Euro fixiert, in einem zweiten Schritt geht man 2011 auf die von Mosley gewünschte Summe von 45 Millionen Euro herunter.
Um potenziellen Neueinsteigern das Leben in der Formel 1 anfangs zu erleichtern, sollen die neuen Teams technische Unterstützung bekommen. Die aktuellen Rennställe sollen den neuen Mannschaften Teile liefern, die in der Performance kaum Unterschied ausmachen, zusätzlich werden die Fachleute beratend im Bereich Chassisdesign tätig. Die aktuellen Formel-1-Mannschaften sollen regelrechte Patenschaften für Neulinge übernehmen. Kundenchassis sind dagegen vom Tisch, die Gegenwehr mancher Teams - insbesondere von Williams - war zu stark.
1 Vettel Red Bull 1:28.316 2 Button Brawn GP 1:28.421 3 Barrichello Brawn GP 1:28.579 4 Webber Red Bull 1:28.613 5 Trulli Toyota 1:28.666 6 Räikkönen Ferrari 1:28.815 7 Massa Ferrari 1:28.858 8 Alonso Renault 1:29.075 9 Rosberg Williams 1:29.191 10 Kubica BMW Sauber 1:29.357 11 Heidfeld BMW Sauber 1:27.521 12 Nakajima Williams 1:27.629 13 Glock Toyota 1:27.795 14 Kovalainen McLaren 1:28.207 15 Sutil Force India 1:28.391 16 Hamilton McLaren 1:28.318 17 Piquet Renault 1:28.582 18 Buemi Toro Rosso 1:28.708 19 Fisichella Force India 1:28.717 20 Bourdais Toro Rosso 1:28.918
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Mercedes und Ferrari sollten die Saison vielleicht schon beenden und sich voll auf die nächste Saison konzentrieren. Dann können sie nächstes Jahr einen besseren Job als in diesem Jahr zu machen.
Vettel verpasst zweiten Sieg - Button nicht zu schlagen
Jenson Button war auch in Istanbul nicht zu schlagen
Nicht mal eine Runde hat Sebastian Vettel seine Führung beim Großen Preis der Türkei halten können, dann zog Seriensieger Jenson Button davon und fuhr den nächsten eindrucksvollen Erfolg nach Hause. Vettel musste auch noch Teamkollege Mark Webber ziehen lassen und wurde letztlich Dritter.
Im Endeffekt war es sogar ein fataler Fahrfehler von Vettel, der dem Pole-Mann alle Chancen auf den Sieg nahm. Die deutsche WM-Hoffnung geriet in der tückischen Kurve 10 aufs Gras und musste nach einem Klasse-Start von der Pole Position aus den BrawnGP-Piloten an sich vorbeiziehen lassen.
Die Dreistopp-Strategie kostete Vettel dann auch noch Rang zwei. "Ich glaube, wir hätten heute ohnehin keine Chance gehabt", meinte der allerdings wegen das taktischen Fehlgriffs auch angesäuerte Vettel zur Übermacht von Button.
"Von einer anderen Welt" "Was soll ich sagen, Jungs, was soll ich sagen, Jungs. Danke, danke", sagte Button via Boxen-Funk. "Das Auto war von einer anderen Welt", meinte er kurz vor der Siegerehrung.
Zwölf Prozent Personalabbau bei Mercedes Der Stellenabbau in der Motorenschmiede Mercedes-Benz High Performance Engines wurde von Sportchef Norbert Haug bestätigt: "Es wird etwa zwölf Prozent des Personals betreffen." Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat den Stellenabbau in der Motorenschmiede Mercedes-Benz High Performance Engines im englischen Brixworth bestätigt. "Ich denke, es wird etwa zwölf Prozent des Personals betreffen, also rund 50 Mitarbeiter", sagte Haug der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Maßnahme sei als Folge der Regeländerungen in der Formel 1 nötig, sagte ein Mercedes-Sprecher dem SID.
Haug: "Es liegt nicht nur in meiner Hand" Trotz der Motorenlieferverträge mit Brawn und Force India bestehe ein geringerer Bedarf. "Wenn es diese Verträge nicht gäbe, wären wahrscheinlich noch mehr Menschen betroffen", sagte Haug und hofft auf die Erlaubnis einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Brawn durch den Weltverband FIA. Mit Force India besteht ein Kontrakt über fünf Jahre. "Wenn es nach mir gehen würde, wäre ein Drei-Jahres-Vertrag mit Brawn ideal", meinte der Sportchef: "Aber das liegt nicht nur in meiner Hand." Ob es langfristig weitere Entlassungen in Brixworth geben muss, hänge von diesen beiden Zusammenarbeiten ab und davon, welche Regeländerungen möglicherweise umgesetzt werden.
Das war ein Richtig Starkes Rennen. Leider hat Vettel sich das Rennen selber kaputt gemacht als er gleich in der ersten Runde kurz von der Strecke kam. Auf der anderen Seite Frage ich mich wann hätte Jenson Ihn Überholt??? Mit dem Wagen den er momentan hat nimmt Ihm keiner den WM-Titel. Selbst Nico Rosberg hat mir heute gefallen und wie er vor dem Start sagte: Er glaubt am Start ein Paar Plätze gut zumachen. Das ist Ihm ja gelungen. Aber auch weil Rubens viel Pech hatte. Rubens ist aber schön Aggressiv gefahren. Davon könnte man mehr sehen.
Freue mich schon auf das Nächste Rennen in Silverstone.
PS: Wo war eigentlich McLaren-Mercedes???? Fahren die da noch mit oder fahren die nur noch DTM gegen AUDI?
Die in der FOTA vereinigten Formel 1-Teams schwören ihre Fahrer ein. In einem Treffen in Istanbul wurden die Piloten am Sonntag (7.6.) instruiert, dass sie im Falle einer Konkurrenzserie mit den Teams das Lager wechseln sollen. Die Piloten akzeptierten den Vorschlag.
Nach der Veröffentlichung der Teamliste will die Fahrervereinigung Max Mosley umgehen. Ferrari dementiert vehement den Start.
München - Der Streit um die Zukunft der Formel 1 geht in die nächste Runde.
Der Automobil-Weltverband FIA hat am Freitag auf seiner mit Spannung erwarteten Teilnehmerliste für die WM-Saison 2010 neben den drei Neulingen Campos, Manor und USF1 auch Ferrari, Red Bull und Toro Rosso gegen ihren Willen als bedingungslose Teilnehmer eingestuft.
Damit trieb die FIA die Teamvereinigung FOTA zu einem überraschenden Schritt.
Die acht verbliebenen FOTA-Rennställe wollen FIA-Boss Max Mosley umgehen und bitten direkt das World Motor Sport Council der FIA um Hilfe.
Keine "substanziellen Fortschritte"
"Wir bitten das World Council, einzuschreiten, um eine Lösung für die aktuelle Situation zu finden", schrieb die FOTA in einem Brief an den Senat der FIA und das World Council, dem insgesamt 26 Mitglieder, unter ihnen Mosley, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Vizepräsident Hermann Tomczyk, angehören:
"Wir hatten zahlreiche Meetings mit FIA-Vertretern und waren dabei nicht in der Lage, substanzielle Fortschritte zu machen."
Ohne eine Einigung könnten einige Teams die Formel 1 verlassen, drohten die Rennställe.
Bedingungen nicht erfüllt
Allen voran Ferrari, denn die Scuderia hat ihre Teilnahme an der Formel-1-WM 2010 unter den aktuellen Bedingungen nochmals kategorisch abgelehnt.
Die Italiener erinnerten in einer offiziellen Mitteilung daran, dass die von Ferrari und weiteren sieben FOTA-Mitgliedern gestellten Bedingungen "bis heute nicht erfüllt sind".
"Trotz einer schriftlichen Aufforderung, dies nicht zu tun, hat die FIA Ferrari als bedingungslosen Teilnehmer an der nächstjährigen Formel-1-Weltmeisterschaft aufgenommen", heißt es in dem Statement.
Red Bull und Toro Rosso folgen
"Um jeglichen Zweifel auszuschließen, bekräftigt Ferrari nochmals, unter den von der FIA - nach Verletzung von Ferrari-Rechten aus einer schriftlichen Vereinbarung mit der FIA - festgelegten Regeln nicht an der WM 2010 teilzunehmen", äußert sich Ferrari weiter.
Auch Red Bull und Toro Rosso stellten in gleichlautenden Pressemitteilungen klar, dass ihre "Einschreibung als Einschreibung unter Bedingungen, übereinstimmend mit denen aller anderen FOTA-Mitglieder" übermittelt wurde.
Hilfe für FOTA von ACEA
Unterstützung erhielt die FOTA am Freitag vom Verband der europäischen Automobilhersteller, dessen Vorstand neue FIA-Strukturen fordert.
"Die Vorstandsmitglieder der ACEA sind zu dem Schluss gekommen, dass das aktuelle Führungssystem nicht fortgesetzt werden kann", teilte die ACEA mit.
"Die FIA braucht ein modernisiertes und transparentes Führungssystem, einschließlich einer Revision ihres Aufbaus, damit die Stimmen ihrer Mitglieder, weltweiter Motorsportler und Autofahrer, richtig widergespiegelt werden", so der Verband weiter.
Fünf Teams unter Vorbehalt
Neben Ferrari, Red Bull und Toro Rosso stehen auf der am Freitag veröffentlichten FIA-Liste wie erwartet Williams und Force India sowie die drei Neulinge ohne Einschränkungen.
Unter Vorbehalt führte der Weltverband nur die fünf FOTA-Teams McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Renault, Toyota und Brawn auf und forderte sie auf, bis zum 19. Juni (Geschäftsschluss) ihre gestellten Bedingungen zurückzuziehen.
Zwei-Klassen-Gesellschaft?
Die FOTA kämpfte in den letzten Wochen vor allem gegen die von Mosley gewünschte Budget-Obergrenze von 45 Millionen Euro und eine drohende technische Zwei-Klassen-Gesellschaft.
Mosley hatte zuletzt allerdings schon angedeutet, möglicherweise 2010 eine Grenze von 100 Millionen Euro zu akzeptieren und dann erst 2011 auf die 45 Millionen zu gehen.
Eine Einigung auf einen Kompromiss hatte es aber auch in einem letzten Treffen von Mosley mit den Teamchefs Stefano Domenicali (Ferrari), Ross Brawn und Christian Horner (Red Bull) sowie Toyota-Motorsportdirektor und FOTA-Vize John Howett am Donnerstag in London nicht gegeben.
Letzte Entscheidung: World Council
Jetzt hofft die FOTA auf Hilfe vom World Council der FIA.
Die Teams seien "vereint in ihren Bedenken über die aktuelle Situation und tief besorgt über die Krise, mit der sich die Formel 1 konfrontiert sieht und die scheinbar selbstgemacht ist", heßt es in dem Brief der Teamvereinigung:
"Die Teams wollen eine schnelle Lösung. Sollte das nicht möglich sein, müssten sie nach anderen Lösungen suchen, um sich zu schützen."
Details, warum die Regelvorschläge der FIA "schlecht für die Zukunft der Formel 1" seien, will die FOTA laut einer Mitteilung "in naher Zukunft" veröffentlichen.
Drei neue Teams für die Formel 1
Unterdessen kehrt mit den Neulingen Campos (spanisches GP2-Team), Manor (britisches Formel-3-Team) und USF1 (neuer US-rennstall) Motorenbauer Cosworth in die Königsklasse zurück.
Alle drei haben mit dem britischen Triebwerksbauer, der zuletzt 2006 das Williams-Team ausgerüstet hatte, einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen.
Der Automobil-Weltverband FIA hat Campos, Manor und USF1 nach einer intensiven Prüfung der Einschreibungen aus insgesamt 15 Interessenten ausgewählt.
Dabei wurde auch die Finanzkraft der neuen Teams untersucht. Abgewiesene Interessenten wie Lola oder Prodrive können nur hoffen, dass bereits angenommene Teams noch aussteigen.
Niki Lauda übt in einem Interview Kritik an den Streitparteien in der Formel 1 und wirft Teams und FIA Wichtigtuerei vor.
Von Marc Ellerich
München - Der frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda hat die streitenden Parteien im derzeitigen Machtkampf der Königsklasse scharf angegriffen.
Im Zwist zwischen den revoltierenden Teams und dem Automobil-Weltverband FIA um die Budget-Obergrenze gehe es nur um "persönliche Fehden zwischen dem FIA-Boss Max Mosley, dem Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo und wie sie alle heißen", behauptete der Österreicher.
"Geht eh alles bergab"
"Mir geht das ganze wahnsinnig auf die Nerven", zürnte Lauda: "Ich habe noch nie so ein Missmanagement gesehen. Es geht eh alles bergab und funktioniert nicht mehr, weil es kein Geld mehr gibt für die ganzen Geschichten. Und dazu macht man noch so ein Theater. Kein Wunder, dass keiner mehr zuschaut."
Doch das Fürchterlichste an der Geschichte ist die Wichtigtuerei", so Lauda weiter: "Statt sich in Ruhe hinzusetzen und eine Lösung zu finden, wird alles über die Medien ausgetragen. Jeder glaubt sein Gesicht zu verlieren. Daran könnte alles scheitern - und das wäre der größte Witz."
Lauda gegen radikale Lösung
Im Prinzip seien sich die gegnerischen Parteien ohnehin längst einig, glaubt der frühere dreimalige Champion: "Es geht jetzt nur darum, ob man die Budget-Obergrenze radikal im nächsten Jahr einführt oder ein Jahr später."
Lauda sprach sich in der Frage der Budget-Limitierung gegen eine radikale Variante aus (Teamliste draußen: Riesenwirbel um Ferrari): "Die Lösung wäre: nächstes Jahr der Kompromiss (ca. 80 Millionen Euro, wie von den Teams gefordert; d. Red.) und schon 2011 die besagten 45 Millionen Euro (d. FIA-Beschluss; d. Red.)."
Parallelserie ein Hirngespinst
Zugleich ging der Österreicher mit den Rennställen hart ins Gericht (FOTA will Mosley umgehen).
Eine Parallelserie zur Formel 1 hält er für ein Hirngespinst (DATENCENTER: Formel-1-Ergebnisse) . "Das als Druckmittel zu verwenden, ist lachhaft, weil es absolut unrealistisch ist."
Lauda weiter: "Die Rennwagenhersteller oder die Fahrer können nie im Leben eine Sportbehörde stürzen. Das kann man beim Olympischen Komitee nicht, und das kann man bei der FIA nicht. Über jeden Sport gehört eine Behörde."
Attacke gegen Ferrari
Besonders das Ferrari-Team, für das er einst selbst fuhr und welches in seiner Ablehnung der FIA-Pläne am radikalsten ist, kritisierte Lauda mit deutlichen Worten: "Was Ferrari da herumpalavert, verstehe ich nicht."
Ferrari sei von der FIA in der Vergangenheit - auch finanziell- bevorzugt behandelt worden, so der heutige TV-Experte: "Doch die, die am meisten Wirbel machen, sind die Italiener. Ich glaube, dass diese Wahnsinnigen irgendwann mal zur Vernunft kommen und einen Kompromiss finden müssen - im eigenen Interesse."
Lob für Mosley
Für Weltverbands-Präsident Mosley, den er von seiner Kritik nicht ausgenommen hatte, fand Lauda allerdings auch freundlich Worte.
Der Brite sei der Erste gewesen, "der verstanden hat, worum es geht. Die Teams wären von allein auf diese Idee (zu Sparen, d. Red.) gar nicht gekommen. Die Behörde FIA hat erkannt, wo die Weltreise hingeht. Und dass die Behörde immer radikal etwas will, um einen Kompromiss zu erzielen, das ist seit Jahrzehnten bekannt."
FIA: "Sehr konstruktives Treffen"
Unterdessen ging der Zwist zwischen FIA und FOTA in die nächste Runde.
n einer Presseerklärung gab sich der Weltverband "erstaunt" davon, dass einige FOTA-Mitglieder, die am vergangenen Donnerstag bei einem Schlichtungstreffen beider Parteien gefehlt hatten, anschließend verbreitet hatten, dieses sei ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Anders als behauptet, sei dieses Treffen "sehr konstruktiv" verlaufen.
Die Ziele der FOTA und der FIA in Bezug auf eine Kostenreduzierung würden inzwischen "sehr nah zusammenliegen". Details darüber sollten in Kürze geklärt werden.
Zudem habe der Verband vorgeschlagen, um sich langwierige neue Verhandlungen zu ersparen, das Concorde Agreement, die "Verfassung" der Formel 1, in der inzwischen ausgelaufenen Version von 1998 bis 2014 zu verlängern.
Einigkeit bestehe nach Meinung der FIA auch über die technische Unterstützung für neue Teams.
Attacke gegen Ferrari
"Es gibt eindeutig ein Element in der FOTA, das entschlossen ist, jegliche Einigung zu verhindern, ohne Rücksicht auf den Schaden, den das auf den Sport haben könnte", hieß es in der Erklärung weiter, ohne die Scuderia Ferrari explizit zu erwähnen.
Am Wochenende hatte Ferrari-Chef di Montezemolo die Ausstiegsdrohung seines Rennstalls erneut bekräftigt (Ferrari: Waren ja nicht besoffen).
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug will den Budget-Streit nicht anheizen. Für das Rennen in Silverstone ist er skeptisch.
Von Marc Ellerich
München - Es ist ein trauriges Bild, welches die einst strahlende Königsklasse in diesen Tagen abliefert. Flapsig gesagt: In drei Tagen findet der Grand Prix in Silverstone statt - und kaum jemand guckt hin.
Nach wie vor werden nämlich sämtliche sportliche Fragen in der Formel 1 vom erbitterten Ringen zwischen dem Weltverband FIA und der Teamvereinigung FOTA über das Reglement der kommenden Saison überlagert.
Jüngster Beitrag im Machtgezerre: Am Montag ging ein Treffen zwischen Finanzexperten von FIA und FOTA ergebnislos zu Ende.
Verhärtete Fronten
Die Begründung seitens des Automobil-Weltverbands: Die FOTA-Vertreter hätten kein Mandat besessen. Die FIA erklärte, dass die Finanzpläne, Stichwort: Budget-Obergrenze, so bleiben "wie sie bereits verabschiedet wurden".
Der nächste Nadelstich, die Fronten bleiben verhärtet.
Aus gutem Grund also wollte Norbert Haug, mächtiger Motorsportchef des Weltmeister-Teams McLaren-Mercedes, am Dienstag öffentlich kein weiteres Öl in die lodernde Glut kippen.
Auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten wollte Haug auf Sport1.de-Nachfrage keine Bewertung der am vergangenen Freitag veröffentlichten FIA-Liste der WM-Starter für 2010 abgeben (Teamliste draußen: Riesenwirbel um Ferrari).
Vage Aussagen
Auch sonst blieben seine Aussagen zum Thema vage.
"Wir haben vier, fünf, sechs wesentliche Punkte, in denen eine Einigung möglich sein sollte, und wir arbeiten weiter konstruktiv daran", sagte der Schwabe.
Nachdem Teams und FIA am Rande des Monaco-GP verhandelt hatten, habe er ein "ganz positives" Gefühl gehabt. "Und ich hoffe, dass sich dieses Gefühl in den kommenden drei Tagen wieder einstellt. Ich hoffe, dass unter dem Zeitdruck des Sich-einigen-Müssens jetzt etwas passiert."
Und: "Es gibt noch offene Punkte, die aber nicht unüberbrückbar sind. Ich hoffe, dass die Vernunft siegt, und die Vorschläge der FOTA sind nicht unvernünftig."
Schwere Stunden
Bleibt also der Sport, der zunehmend bedeutungsloser wird.
Und auf diesem Terrain erlebt der silberne Rennstall seit Saisonbeginn alles andere als Freudentage (DATENCENTER: Formel-1-Ergebnisse) .
Auf Platz fünf der Teamwertung dümpelt das einst stolze Team vor dem britischen Grand Prix, dem vorerst letzten in Silverstone, herum. Der junge britische Weltmeister erlebt als Zehnter der Fahrer-WM eine schwere Stunde nach der anderen.
Dass es ausgerechnet beim Heimrennen, beim dem Hamilton noch im Vorjahr im Platzregen eine seiner besten Vorstellungen ablieferte, besser kommen könnte, davon geht sein Sportchef nicht aus.
"Da muss er durch"
Zwar bemüht Haug nach Kräften die Statistik, um Hamilton als einen der stärksten Piloten des Fahrerfeldes auszuweisen. Der Karriere-Punkteschnitt des jungen Shootingstars sei besser als bei jedem anderen Piloten.
Dennoch müsse sich der Champion, der "seine Frustmomente in diesem Jahr schon gehabt hat", damit abfinden, "dass im Moment keine Bäume auszureißen" seien. Haug auf Sport1.de-Nachfrage: "Da muss er durch. Er wird daran nicht zerbrechen, auf keinen Fall."
Achtung, schnelle Kurven!
Die Ausgangslage habe sich für den britisch-deutschen Rennstall vor dem Insel-Rennen nicht wesentlich verändert, berichtet Haug.
"Achtung, sehr viele schnelle Kurven", lautet sein Warnruf ans Team. Und wie stets in dieser Saison der Veränderungen gilt: Schnelle Kurven sind Gift für den silbernen Boliden, es fehlt an Abtrieb um derlei Passagen zügig genug meistern zu können.
Beispiel gefällig? Allein in Kurve acht des vorangegangenen Türkei-Grand-Prix sei der Silberpfeil Sieben-Zehntelsekunden zu langsam gewesen, rechnet Haug vor. Natürlich werde sich mancher fragen: "Haben die das Autobauen verlernt?"
"Im letzten Drittel"
Diese Ausgangslage werde in Silverstone kaum anders sein, "auch wenn wir sicherlich näher dran sind als in Barcelona. Aber eben noch nicht nah genug."
Das bittere Ergebnis sieht der Sportchef schon kommen: "Wir müssen realistisch einschätzen, dass wir im letzten Drittel des Feldes sein werden."
Norbert Haug hatte sicher schon erfreulichere Nachrichten zu verkünden.
Unglaublich - es ist tatsächlich passiert! Die Formel 1 wird gespalten. Nachdem die Teams der Vereinigung FOTA bis in die Nacht hinein über das letzte Kompromissangebot von FIA-Chef Max Mosley beraten haben und keinen Konsens fanden, wird die "Piratenserie" kommen. Das gaben das BMW Sauber F1 Team, Brawn, Ferrari, McLaren-Mercedes, Red Bull, Renault, Toro Rosso und Toyota am frühen Morgen bekannt....
auf jedenfall einen extremen Einschnitt in die Formel 1. Wenn nicht sogar das Ende. Was mich an der Sache freut: Konnte Ecelstone noch nie leiden. und jetzt kriegt er endlich mal Breitseite
Zitat von WildLion97Verstehe das ganze irgendwie nicht, kann das jemand mal genauer erklären was dies nun zu bedeuten hat ?
es gibt ne neue serie... bestehend aus mclaren, ferrari etc. alle außer force india und williams... die teams nehmen auch all ihre sponsoren mit...
es soll eine transparente führungsstruktur geben, ein einheitliches regelwerk haben, neueinsteigern soll es sehr einfach gemacht werden, ebenfalls der serie beizutreten und die kartenpreise sollen erheblich billiger sein...
damit sollten auch alle rennstreckenbetreiber sofort mitmachen... dann könnte ein hockenheimring mal ohne ein fettes minus ein wochenende ausrichten...
Liegt es am Alter, dass ich meinen Optimismus verliere? Mich erinnert das ganze Theater an zwei Dinge: DTM und Indy Racing League. In der DTM sind mittlerweile nur noch zwei Hersteller vertreten und die IRL und Indy Light Serie haben sich nach ein paar Jahren auch wieder zusammengerauft, nachdem von der Spaltung keiner wirklich profitiert hat (ausser der NASCAR vielleicht). Ich bin wahrlich kein Freund von Mosley und Ecclestone, aber trotzdem beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Was hier betrieben wird sind Machtspielchen einiger Personen, deren Egos nicht mal mehr durch ein Scheunentor passen. Leidtragender der ganzen Sache sind letzten Endes die Fans und der Sport.
Qualifying 1 S. Vettel (GER) Red Bull 1:19.509 2 R. Barrichello (BRA) Brawn GP 1:19.856 3 M. Webber (AUS) Red Bull 1:19.868 4 J. Trulli (ITA) Toyota 1:20.091 5 K. Nakajima (JPN) Williams 1:20.216 6 J. Button (GBR) Brawn GP 1:20.289 7 N. Rosberg (GER) Williams 1:20.361 8 T. Glock (GER) Toyota 1:20.490 9 K. Räikkönen (FIN) Ferrari 1:20.715 10 F. Alonso (ESP) Renault 1:20.741 11 F. Massa (BRA) Ferrari 1:18.927 12 R. Kubica (POL) BMW Sauber 1:19.308 13 H. Kovalainen (FIN) McLaren 1:19.353 14 N. Piquet (BRA) Renault 1:19.392 15 N. Heidfeld (GER) BMW Sauber 1:19.448 16 G. Fisichella (ITA) Force India 1:19.802 17 S. Bourdais (FRA) Toro Rosso 1:19.898 18 A. Sutil (GER) Force India 1:19.909 19 L. Hamilton (GBR) McLaren 1:19.917 20 S. Buemi (SUI) Toro Rosso 1:20.236
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